Rotte kapert Stadtpark
Wildschwein-Apokalypse in Hagen: Stadtmitarbeiter retten sich vor aggressiven Tieren auf Klettergerüst
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von Sebastian Stöckmann und Nadine Becker
In Hagen sind die Wildschweine los: Drei Muttertiere und über 20 Frischlinge kapern am Mittwochmorgen einen Stadtpark und sorgen für Chaos. Mitarbeiter des Ordnungsamtes müssen sich vor den aggressiven Tieren auf ein Klettergerüst retten.
Wildschweine wollen ihren Nachwuchs schützen
"Heute Morgen hat ein Bürger der Polizei gemeldet, dass sich im Park mehrere Wildschweine aufhalten", sagt Hagens Stadtsprecher Michael Kaub zu RTL. "Wir haben uns die Situation angeschaut und dort drei Bachen mit über 20 Frischlingen gefunden. Das ist schon eine etwas größere Gruppe Wildschweine, deshalb haben wir den Park vorsorglich für die Öffentlichkeit gesperrt."
Fußgänger und Menschen, die sonst im Fritz-Steinhoff-Park im Stadtteil Emst mit ihren Hunden spazieren gehen, sollten das Gebiet weiträumig meiden. Denn die Tiere wollen ihren Nachwuchs schützen, sind deshalb besonders aggressiv.
Jäger sieht keine Gefahr für Hagener Bürger
Die Rotte hatte auch für die Schüler einer Grundschule und eines Berufskollegs in der Nähe Konsequenzen. "Wir haben die Schulen über die Situation informiert – sie haben dann entschieden, die Kinder in den Pausen drinnen zu lassen", erläutert Kaub.
Ein Jäger habe sich die Lage angesehen und erklärt, dass für die Bürger keine Gefahr bestehe. "Dennoch haben wir den Park vorsorglich gesperrt, damit die Tiere auch nicht aufgeschreckt werden." Vermutlich würden die Wildschweine allein den Weg zurück in den Wald finden, sagt der Stadtsprecher. "Wir müssen abwarten, bis sich die Tiere wieder verziehen." Auf sie schießen könne man ohnehin nicht, da es sich um ein "befriedetes Gebiet" handele.
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Wildschweine sind in Hagen keine Seltenheit
In Hagen hat man bereits reichlich Erfahrungen mit Wildschweinen gesammelt. "Es ist nicht ungewöhnlich, dass hier Wildschweine in der Nähe einer Wohnbebauung vor Menschen auftauchen", berichtet der Sprecher. Allerdings handele es sich in den meisten Fällen um deutlich kleinere Gruppen von Tieren.
Im Frühjahr verwüstete ein Wildschwein sogar eine Wohnung in Hagen. Die Bewohnerin rief die Polizei – als die Beamten eintrafen, lag das Wildschwein auf der Couch.
Anwohnerin: Wildschweine sind im Normalfall harmlos
Anwohnerin Amelie Schmidt (38) hat im angrenzenden Wald schon öfter Wildschweinspuren entdeckt. "Die tun eigentlich nichts", sagt sie über die Tiere. Wichtig sei nur, ihnen nicht zu nahe zu kommen. Auch wenn sie keine Angst hat, passt sie besonders gut auf, dass ihre Kinder den Tieren nicht begegnen. "Da muss man schon aufpassen." In Hagen heißt es nun vor allem: Geduld bewahren und warten, bis die Wildschweine in den Wald zurückgelaufen sind.