Wachstumsprognose für Deutschland wegen Krieg gesenkt - besonders Automobilbranche ächzt

"Risiko einer weiteren Eskalation und schärferer Sanktionen im Energiesektor bleibt!"

ARCHIV - 22.10.2021, Bayern, München: Roboter arbeiten an der Karosserie von verschiedenen BMW-Modellen im Stammwerk. Die Folgen des Ukraine-Kriegs treffen auch die deutsche Wirtschaft immer härter. (zu dpa «Welche Folgen der Ukraine-Krieg für die deutsche Wirtschaft hat») Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Deutsche Wirtschaft
shp exa vco, dpa, Sven Hoppe

Der Ukraine-Krieg belastet nicht nur weltweit die Märkte, sondern ist auch ein massiver Bremsklotz für die deutschen Wirtschaft, mittlerweile ächzen auch Unternehmen hierzulande unter den Folgen der Sanktionen gegen Russland. Klar ist: Die Wachstumsprognosen für Deutschland sehen nicht allzu rosig aus: "Die Wachstumsaussichten Deutschlands verschlechtern sich, da die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts die bestehenden Störungen in der Lieferkette und den Inflationsdruck verstärken", heißt es in dem neuen Ausblick, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Dazu senkte die Ratingagentur Scope nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft.
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Ukraine-Krieg belastet vor allem Automobilbranche hierzulande

Nach den aktuellen Berechnungen dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr nur um 3,5 Prozent zulegen, nachdem bislang von einem Plus von 4,4 Prozent ausgegangen worden war.

Für 2023 wird ein Anstieg von 2,7 Prozent erwartet.

Die direkten Folgen für den Außenhandel nach den gegen Russland verhängten Sanktionen seien zwar bislang „überschaubar“. „Deutschlands exportorientierte Wirtschaft und die Abhängigkeit der Exporteure von internationalen Zulieferern impliziert jedoch, dass der Krieg in der Ukraine zu weiteren Störungen führen wird“, schrieb Scope-Experte Eiko Sievert. Besonders betroffen sein, dürfte der Automobilsektor, da dieser auch von Zulieferern aus der Ukraine und Russland abhängig sei.

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Sanktionen und Krieg dürfte Inflationsdruck erhöhen

Auch bei den Preisen ist wohl auch weiter mit saftigen Steigerungen zu rechnen, denn: Neben Engpässen durch deutsche und europäische Abhängigkeiten von der Ukraine und Russland, dürfte sich auch der Inflationsdruck durch Krieg und Sanktionen erhöhen, so die Scope-Experten. "Die deutschen Haushalte sind bereits mit den höchsten Strompreisen in der EU konfrontiert, und wie in den meisten anderen europäischen Volkswirtschaften steigen die Preise weiter an", so Scope. "Das Risiko einer weiteren Eskalation und schärferer Sanktionen im Energiesektor bleibt bestehen."

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Zu den sowieso schon gestiegenen Kosten für Energie und Lebensmittel in Folge der Pandemie verteuerten sich im Februar Waren und Dienstleistungen vor allem nochmal wegen anziehender Energiepreise – im Schnitt um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Und die Inflationsrate könnte nochmal deutlich zulegen: Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hält im Jahresschnitt 2022 bis zu 6,1 Prozent für möglich, sollte eine Eskalation in der Ukraine zu anhaltend höheren Gaspreisen führen. 2021 waren die Preise mit 3,1 Prozent so kräftig gestiegen wie seit 1993 nicht mehr. (Reuters/lwe)

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