Was geschah mit Nicola Bulley (45)?Suche nach vermisster Zweifach-Mama – Polizei warnt Hobby-Ermittler: "Gesetz nicht selbst in die Hand nehmen"

Auch nach zwölf Tagen ist völlig unklar, was mit Nicola Bulley (45) aus Inskip (England) geschehen ist. Die zweifache Mutter verschwand am 27. Januar beim Gassigehen mit ihrem Hund an einem Fluss, seitdem gibt es von ihr kein Lebenszeichen. Der mysteriöse Vermisstenfall ruft auch zahlreiche Hobby-Detektive auf den Plan, die sich am Ufer des River Wyre tummeln. Zum Missfallen der Polizei, die die Bürger jetzt davor warnt, auf eigene Faust zu ermitteln.
England: Polizei will konsequent gegen Amateur-Detektive vorgehen
Amateur-Ermittler sollten das "Gesetz nicht selbst in die Hand nehmen", erklärt die Polizei der Grafschaft Lancashire laut einem Bericht des britischen "Guardians". Niemand solle auf die Idee kommen, vermeintliche Zeugen zu befragen oder in leere oder heruntergekommene Gebäude entlang des Flusses einzudringen.
Die Menschen "meinen es vielleicht nur gut und wollen helfen ", sagt die leitende Ermittlerin Sally Riley. Allerdings fahre die Polizei "eine harte Linie", was illegale Handlungen sowie Schäden und Belästigungen angeht.
Vermisste Nicola Bulley: Fluss Wyre wird zur "Touristenattraktion"

Eine Freundin der vermissten Finanzberaterin Nicola Bulley bestätigt der BBC, dass am Fluss Wyre jede Menge los ist, seit die 45-Jährige dort verschwand. Sie habe das Gefühl, das Flussufer sei zu einer "Touristenattraktion" geworden, erklärt Heather Gibbons. Das Interesse an dem Fall liege zwar "in der Natur des Menschen". Allerdings würden einige Leute dort nur auftauchen, um "Social-Media-Sachen zu erledigen".
Nicola Bulley aus Inskip vermisst: Rätsel um Handy am Wyre River

Noch mehr als die Hobby-Detektive dürfte der Polizei die Tatsache zu schaffen machen, dass die Kritik an ihrer Arbeit immer lauter wird. Sie kann keine Beweise für ihre Annahme liefern, Nicola Bulley sei in den Fluss gefallen und ertrunken. Der von Bulleys Familie beauftragte Forensiker Peter Faulding ist sogar überzeugt: Wenn die 45-Jährige im River Wyre ertrunken wäre, hätte man ihre Leiche längst gefunden.
Rätsel gibt vor allem das Handy der zweifachen Mutter auf. Ein Spaziergänger fand es am Morgen ihres Verschwindens auf einer Bank im Park – Nicola Bulley war damit noch in eine Teams-Konferenz ihres Arbeitgebers eingeloggt. Auf dem Boden neben der Bank lagen Hundeleine und Hundegeschirr. Alles kein Zufall, findet Peter Faulding: "Ich glaube, dass dieses Telefon ein Köder ist."
Freund der vermissten Zweifach-Mutter gibt die Hoffnung nicht auf

Keine Spur, kein Beweis, keine Leiche – zurzeit sieht es nicht so aus, als könne das Rätsel um Nicola Bulleys Verschwinden schnell gelöst werden. Ihr Freund Paul Ansell schrieb am Wochenende auf Facebook, er habe noch Hoffnung, die 45-Jährige aufzuspüren: "Es gibt noch keine Beweise, die für ein bestimmtes Szenario sprechen, und wir müssen uns alle Optionen offenhalten." Doch die Wahrscheinlichkeit, die Zweifach-Mama noch lebend zu finden, schwindet mit jedem Tag. (bst)