„Schlüssel zur Abtötung infektiöser Bakterien"

Hoffnung für Betroffene: Warum Tierkot Diabetes-Infektionen heilen könnte

Man Pierce his fingertip before doing blood test with personal glucometer
Tierkot könnte der Schlüssel in der Behandlung von Infektionen sein, die durch eine Diabetes-Erkrankung hervorgerufen wurden.
Zoonar.com/Olena Mykhaylova

Tierkot erweist sich effektiver als Antibiotika!
Diabetiker haben häufig mit Wunden und Infektionen an den Füßen zu kämpfen. Antibiotika zeigen sich in der Behandlung oft als uneffektiv. Der Grund: Die Bakterien sind resistent. Die Folge: Fußgeschwüre, die im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen. Forscher der Sheffield Universität wollen jetzt die Lösung gefunden haben: Tierkot gefährdeter Tierarten!

75.000 Behandlungen jede Woche - 7.000 Amputationen im Jahr

Forscher der Universität Sheffield in England haben sich im Rahmen ihrer Forschung einem Thema gewidmet, das tausende Menschen betrifft. Es geht um die Behandlung von Fußgeschwüren, die in Folge einer Diabeteserkrankung entstehen.

Wie die Forscher in ihrer Veröffentlichung schreiben, würden wöchentlich rund 75.000 Menschen aufgrund von diabetischen Fußgeschwüren behandelt – und das allein in England. In rund 7.000 Fällen jährlich komme es sogar zur Amputation der betroffenen Gliedmaßen.

Im Video: Zusammenhang zwischen Körpergröße und Krankheitsrisiko?

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„Diabetische Fußinfektionen stellen oft eine Herausforderung in der Behandlung dar"

Dr. Dave Partridge, Beratender Mikrobiologe und Forschungsleiter für die Direktion für Labormedizin am Sheffield Teaching Hospital Foundation Trust, erklärt in der Veröffentlichung, woran das liegt: „Diabetische Fußinfektionen stellen oft eine Herausforderung in der Behandlung dar.“ Der Grund: Oft befänden sich in den Fußinfektionen Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind. Heißt: Die Behandlung mit einem Antibiotikum führt nicht zur Heilung. Die Folge: Die Infektionen breiten sich immer weiter aus, führen zu Geschwüren und schlussendlich zur Amputation.

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Kot von Meerpavianen, Lemuren und Visayas-Schweinen könnte die Lösung sein

Doch das Forscherteam der Sheffield Universität hat nun herausgefunden, dass der Kot bestimmter Tierarten die Lösung bringen könnte: „Trotz des Geruchs stellt sich heraus, dass die Fäkalien gefährdeter Arten der Schlüssel zur Abtötung infektiöser Bakterien sein könnten, die ansonsten gegen Antibiotika resistent sind“, erklärt Professor Stafford, Lehrstuhlinhaber für Molekulare Mikrobiologie an der Universität Sheffield. Denn: Abfälle von Tieren wie dem Meerpavian, den Lemuren und den Visayas-Schweinen enthalten laut den Forschern Bakteriophagen.

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Die Experten erklären: „Phagen [...] sind Viren, die ausschließlich Bakterien abtöten und selektiv auf sie abzielen. Sie [...] können nachweislich multiresistente Bakterien effektiv bekämpfen und zerstören.“ Wo alle Antibiotika versagen, gelinge es den Phagen oft immer noch, die Bakterien abzutöten, heißt es weiter. (vho)