Zwei junge Polizisten in Kusel getötet

Verdächtiger Andreas S. schoss schon einmal auf einen Menschen

Verdächtiger festgenommen
Andreas S. schoss vor Jahren schon einmal auf einen Menschen und verletzte ihn erheblich.
Polizei

Yasmin B. (24) und Alexander K. (29) hatten keine Chance. Die jungen Polizisten starben durch Schüsse in den Kopf, als sie am frühen Montagmorgen in Kusel (Rheinland-Pfalz) ein Fahrzeug kontrollierten. Zwei Saarländer – Andreas S. (38) und ein weiterer Mann (32) – sitzen unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft hat Andreas S. vor Jahren schon einmal auf einen Menschen geschossen.

Andreas S. verletzte Kollegen bei Jagdunfall erheblich

Demnach wurde S. im Jahr 2006 vom Landgericht Saarbrücken wegen fahrlässiger Körperverletzung im Zusammenhang mit einem Jagdunfall verurteilt. Er musste eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 50 Euro zahlen, weil er einen Jagdkollegen mit einem Schuss an Hals und Brust sowie vor allem im Bereich eines Auges erheblich verletzt hatte.

Polizisten in Kusel erschossen: Ermittler finden Wildfleisch bei Verdächtigen

Die Justiz hat auch weitere Details zu den Wildtier-Funden bei den Verdächtigen genannt. Demnach fanden die Ermittler im Auto und in Objekten der beiden große Mengen an Wildfleisch. Im Wagen seien 22 Damhirsche entdeckt worden. Außerdem seien im Saarland in einer Wurstküche eines Tatverdächtigen Tierabfälle gefunden worden – und anderenorts 20 ausgeweidete Wildtier-Kadaver sowie Tierabfälle. Vor der Tür stand den Angaben zufolge ein Kühlanhänger mit verkaufsfertig verpacktem Fleisch im Wert von mehreren tausend Euro.

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Wildhändler: Andreas S. wirkte "sehr aggressiv"

Henning Böhm kennt den mutmaßlichen Täter Andreas S. Er sei "sehr unfreundlich" gewesen, erzählt der Wildhändler im RTL-Interview. Bei einer Feier des Jagdverbandes, auf der sich die beiden begegneten, habe Andreas S. "sehr aggressiv" und "schlecht gelaunt" gewirkt. "Er ist bekannt als guter Schütze, er soll sehr gut schießen und war durch und durch Jäger", berichtet der Metzger.

Andreas S. soll "wahllos Tiere abgeballert" haben

Andreas S. ist im Saarland als Wilderer bekannt, wie die "Saarbrücker Zeitung" berichtet. Er soll in fremde Reviere eingedrungen und auch noch auf die Jagd gegangen sein, nachdem er seine Waffenbesitzkarte und seinen Jagdschein verloren hatte. S. habe zum Teil habe "wahllos Tiere abgeballert", wie ein Jäger berichtet. 2017 soll er "ein Reh per Kopfschuss erlegt" haben.

Ermittler vermuten Jagdwilderei als Motiv für Schüsse auf Polzisten in Kusel

Den Tatverdächtigen wird gemeinschaftlicher Mord und gewerbsmäßige Jagdwilderei vorgeworfen. Die Ermittler vermuten, dass sie auf die Polizisten schossen, weil sie die Jagdwilderei vertuschen wollten. Bei einer Verurteilung droht ihnen lebenslange Haft. (bst)