Mega-Waffenarsenal in Haus sichergestellt
Todes-Schüsse auf Polizisten in Kusel: Haftbefehle gegen Verdächtige erlassen
Nach den tödlichen Kopfschüssen auf zwei Polizisten in Kusel (Rheinland-Pfalz) wurden gegen die beiden Verdächtigen Haftbefehle erlassen. Die Ermittler bestätigten in einer Pressekonferenz entsprechende Medienberichte. „Der Ermittlungsrichter geht davon aus, dass die Tat gemeinschaftlichen Mord darstellt“, sagte Oberstaatsanwalt Stefan Orthen. Beide Männer befinden sich in Untersuchungshaft, es habe Fluchtgefahr bestanden.
Nach der Vernehmung von Andreas S. und dem zweiten Verdächtigen am späten Dienstagvormittag filmten RTL-Reporter, wie einer der beiden Verdächtigen in weißem Overall abgeführt wurde. Die 32 und 38 Jahre alten Deutschen waren am Montagabend vor und in einem Haus im saarländischen Sulzbach festgenommen worden. Dabei wurde ein Waffenarsenal entdeckt.
Im Video: Details der Ermittler zum mutmaßlichen Polizisten-Mord
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Sulzbach: Nach Festnahmen großes Waffen-Arsenal gefunden
Am frühen Montagmorgen waren eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle an einer Kreisstraße in der Pfalz in der Nähe der Kreisstadt Kusel erschossen worden. Die Beamten hatten nach Angaben aus Sicherheitskreisen zuvor per Funk gemeldet, dass sie in einem Fahrzeug totes Wild gefunden hätten. In der Pressekonferenz am Dienstag war von mehreren Wildtieren die Rede. Später meldeten sie „Die schießen“. Der Polizist soll am Tatort noch mehrere Schüsse abgegeben haben - ob es Warnschüsse waren oder der Beamte einen Tatverdächtigen verletzte, war noch unklar. Die Waffe seiner Kollegin kam offensichtlich nicht zum Einsatz.
Andreas Johannes S. wurde vor einem Haus in Sulzbach festgenommen. Zuvor hatte sich der Verdächtige über eine Anwältin bei der Polizei gemeldet. Er habe zunächst keine Aussage gemacht. Bei einer Durchsuchung sei ein großes Waffenarsenal sichergestellt. Wie am Dienstag aus Sicherheitskreisen verlautete, fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung im saarländischen Spiesen-Elversberg fünf Kurzwaffen, ein Repetiergewehr, zehn weitere Langwaffen, eine Armbrust sowie einen Schalldämpfer und Munition.
In welchem Zusammenhang sie mit der Tat stehen, müsse noch geklärt werden, so die Polizei weiter.
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Im Video: RTL-Reporter berichtet aus Sulzbach zu Hintergründen
Die 24-jährige Polizisten war im Praktikum. Ihr 29-jähriger Kollege Alexander K. wurde nach RTL-Informationen aus Sicherheitskreisen durch einen Schuss in den Hinterkopf getötet.
Während die junge Frau, die noch an der Hochschule der Polizei studierte, nach Polizeiangaben sofort tot war, habe ihr Kollege zunächst noch gelebt. Er sei gestorben, als die Rettungskräfte eintrafen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser verglich die Tat mit einer Hinrichtung. (dpa/ swi)
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