Jugendliche in stationärer Behandlung, Polizei ermitteltMutprobe geht nach hinten los! Zwei Mädchen (13,14) nach Hot-Chip-Challenge im Krankenhaus

Notfall! Zwei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren sind ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem sie an der sogenannten Hot-Chip-Challenge teilgenommen hatten. Was das ist? Eine Internet-Challenge, bei der ein einziger Tortilla-Chip gegessen wird, der laut Hersteller der schärfste Chip der Welt sein soll.
Warum der Verzehr kein Spaß und echt gefährlich ist, zeigt der RTL-Selbstversuch im Video!

One-Chip-Challenge: Mutprobe unter Teenager mit dem schärfsten Chip der Welt

Es ist eine Mutprobe unter Teenagern, die vor allem immer mal wieder auf Social Media die Runde macht: Verspeist werden soll dabei ein einzelner, mit Chili gewürzter Chip, der so scharf ist, dass der Verzehr ab 18 Jahren ist – und sogar lebensbedrohlich sein kann.

In Euskirchen sorgte die Challenge vor wenigen Wochen für einen Großeinsatz, nachdem Fünftklässler daran teilnahmen und zwölf Schüler über Atemnot und Unwohlsein klagten. Ein 14-Jähriger starb bereits an den Folgen des laut Herstellers schärfsten Chip der Welt.

Die beiden Mädchen aus Garmisch-Partenkirchen, die nun in die Klinik gekommen sind, kauften sich den Chip an einem Automaten. Dies verkündete ein Polizeisprecher am Samstag.

Auch sie litten unter akuten Atemproblemen. Im Krankenhaus werden sie aktuell stationär überwacht, die Polizei ermittelt derweil wegen des Verdachts einer fahrlässigen Körperverletzung.

Im Video: Schärfster Chip der Welt löst Rettungseinsatz aus

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Schärfe des Chips aus der One-Chip-Challenge kann Bluthochdruckkrise auslösen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnte bereits im September vor solchen Mutproben und macht immer wieder darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche mit der Hot-Chip-Challenge ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Denn gerade für sie kann extreme Schärfe zu einer echten Gefahr werden.

Der Chip, um den es geht, soll 500-mal schärfer sein als Tabasco-Soße. Verantwortlich für die Schärfe von Chili-Produkten ist der Stoff Capsaicin.

Wer Capsaicin in hohen Mengen zu sich nimmt, muss zum Beispiel eine Bluthochdruckkrise befürchten, wie das BfR warnt. Das heißt: Der Blutdruck steigt innerhalb kurzer Zeit stark an, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich wird.

Die Schärfe kann außerdem starke Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot verursachen. Kinder und Jugendliche reagieren dabei empfindlicher auf Capsaicin als Erwachsene, so das BfR.

Und: Die Verbraucherzentrale des Saarlandes macht auf ein weiteres Risiko aufmerksam. Wer sich mit Resten von Chili-Pulver an den Händen in die Augen fasst, muss dort mit starken Reizungen rechnen. (dpa/vdü)