"Töte mich jetzt“, rief die Mutter, als sie merkte, dass sie ihr Baby verloren hatte
Mariupol: Mutter und Baby nach Bombenangriff auf Geburtsklinik tot
Ihr Foto ging um die Welt, sie ist eines der Gesichter dieses unmenschlichen, grausamen Krieges. Nun ist die junge Frau tot, ebenso wie ihr Baby, das sie nicht mehr im Arm halten konnte. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP bei Twitter. Zwar wurde das Baby noch per Kaiserschnitt auf die Welt geholt, doch es lebte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Der russische Angriff auf die Geburtsklinik in der Stadt Mariupol am 9. März hatte weltweit großes Entsetzen ausgelöst.
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Ihr Foto ging nach dem Bombardement der Geburtsklinik in Mariupol um die Welt
Videos und Fotos von AP nach dem Angriff auf das Krankenhaus zeigten, wie die Frau ihren blutigen Unterbauch hält, als Retter sie durch die Trümmer der belagerten Stadt eilig zu einer anderen Klinik brachten. Internationale Medien zitieren den Chirurgen Timur Marin, der den Kaiserschnitt an der Schwerletzten durchführte. Sie sei in "einem kritischen Zustand" gewesen, sagte er. Ihr Becken sei zertrümmert gewesen, zudem habe sie weitere schwere Unterleibsverletzungen erlitten.
Russland bombardiert schwangere Frauen
"Während wir sie reanimierten und behandelten, führten wir einen Kaiserschnitt durch und holten ihr lebloses Kind heraus." Als die Mutter bemerkte, dass sie ihr Baby verlor, habe sie verzweifelt gerufen, „töte mich jetzt.“. Die Ärzte versuchten, die Mutter zu retten – vergeblich. "Auch mehr als 30 Minuten Wiederbelebung der Mutter brachten keine Ergebnisse. Beide starben."
Eine Überlebende des Angriffs sagte den Berichten zufolge: "Wir lagen auf der Station, als Glas, Rahmen, Fenster und Wände auseinanderflogen. Wir wissen nicht, wie es passiert ist. "
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Moskau behauptete, dass das Haus zuletzt von ukrainischen Kämpfern genutzt worden sei. Von ukrainischer wie auch von UN-Seite hieß es, dass es sich um eine zu dem Zeitpunkt noch funktionierende Geburtsklinik gehandelt habe. (uvo; RTL, dpa)
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