Horror im Ukraine-Krieg
Soldaten tragen blutende Schwangere durch Kriegstrümmer

Russland weist die Vorwürfe der Ukraine, ein Kinderkrankenhaus angegriffen zu haben, zurück. Die Behauptungen seien "Fake News", sagt Dmitri Poljanskii, stellvertretender Abgesandter Russlands bei den Vereinten Nationen. Putin-Soldaten, die Rücksicht auf die Bevölkerung nehmen? Die Bilder, die wir im Video zeigen, sprechen eine andere Sprache: Eine blutverschmierte Schwangere wird von Soldaten durch Trümmer getragen. Sie soll beim Beschuss einer Entbindungsklinik verletzt worden sein.
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Krieg in der Ukraine: Putin macht auch vor Schwangeren nicht Halt

Auch am 14. Tag der russischen Invasion in der Ukraine, kommt es zu weiterem Blutvergießen und Zerstörung, die immer mehr Menschen zur Flucht zwingen. Bilder, die von Fotografen der Associated Press (AP) aufgenommen wurden, zeigen Flüchtende, die über die glitschigen Holzplanken einer Behelfsbrücke fliehen. Die Ukrainer hatten die Betonbrücke, die von der Stadt Urpin in die Hauptstadt Kiew führt, vor Tagen gesprengt, um den russischen Vormarsch zu verlangsamen. Andere Bilder zeigen einen Militärpfarrer, der versucht, eine weinende Frau außerhalb von Irpin zu trösten. Die Gesichter all der Flüchtenden, die in einem Evakuierungsbus sitzen und deren Gesichter Schock, Traurigkeit und Resignation ausdrücken. Am schlimmsten zu ertragen, sind jedoch Bilder von Schwangeren, die meist erst im letzten Moment evakuiert werden können, bevor wieder die Bomben russischer Truppen zu schlagen. All die Flüchtenden eint das Trauma von Putins Krieg. Doch während die russischen Streitkräfte keine Anzeichen für einen Rückzug zeigen, schwören die ukrainischen Kämpfer vor Ort, nicht aufzugeben.
Vize-Bürgermeister Mariupols: Drei Tote bei Angriff auf Geburtsklinik

Dennoch scheinen Putins Truppen davor nicht zurückzuschrecken – im Gegenteil. Bei einem mutmaßlich russischen Angriff auf eine Geburtsklinik im ukrainischen Mariupol sind nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt drei Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sei auch ein Kind, sagte Vize-Bürgermeister Sergej Orlow am Donnerstag dem britischen Sender BBC. Ukrainische Behörden hatten zuvor mitgeteilt, bei dem Angriff seien 17 Menschen verletzt worden, darunter auch Schwangere.
Die Ukraine macht Russland für den Angriff verantwortlich. Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter ein Video, das völlig verwüstete Räume der Klinik zeigen soll. Demnach müssen eines oder mehrere Geschosse oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein.
Der Kreml in Moskau kündigte eine Untersuchung an. „Wir werden unser Militär fragen, weil wir keine genauen Informationen darüber haben, was dort passiert ist“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Lawrow: Klinik in Mariupol war Lager von radikalen Kämpfern
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies Vorwürfe eines Angriffs auf eine Geburtsklinik in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol als Falschmeldung zurück. Russland habe bereits am 7. März die Vereinten Nationen informiert, dass in der ehemaligen Klinik kein medizinisches Personal mehr sei, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow, sagte Lawrow am Donnerstag in Antalya nach Gesprächen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba. Er sprach von einer „Manipulation“ der gesamten Welt mit Informationen zu mutmaßlichen Gräueltaten der russischen Armee.
Sieben Fluchtkorridore sollen geöffnet werden

In der Ukraine sollen an diesem Tag sieben Fluchtkorridore für die Zivilbevölkerung geöffnet werden. Darunter sei auch Mariupol, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Die Hafenstadt liegt im Süden der Ukraine am Asowschen Meer. Russische Truppen haben sie eingekesselt und unter Beschuss genommen.
Seit Beginn der russischen Invasion vor zwei Wochen sind rund 1,43 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Nachbarland Polen geflohen. Das teilt der polnische Grenzschutz per Twitter mit. Allein am Mittwoch seien es rund 117.600 Flüchtlinge gewesen, bis 07.00 Uhr (MEZ) an diesem Morgen seien 22.000 weitere Menschen nach Polen geflohen.
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