Güterzug erfasst zwei Kinder, eines stirbt, weiteres wird schwer verletzt
Zugunglück in Recklinghausen: Neunjähriger nach Not-OP außer Lebensgefahr
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Schreckliches Bahn-Unglück in Recklinghausen: Ein Güterzug erfasst am Donnerstagabend zwei Kinder. Ein Zehnjähriger stirbt. Ein neun Jahre alter Junge liegt im Krankenhaus. Er wurde notoperiert, sei aber inzwischen außer Lebensgefahr, berichtet RTL-Reporter Uli Klose aus Recklinghausen am Morgen nach dem Unglück.
Warum waren die Kinder auf den Gleisen unterwegs?
Der Lokführer blieb bei dem Unglück körperlich unversehrt. Sein seelischer Zustand sei aber „den furchtbaren Vorkommnissen entsprechend“. Er stehe unter dem Eindruck des schweren Unfalls, so ein Polizeisprecher.
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Die Ermittlungen der Polizei zu dem Unglück dauern an. Dabei geht es auch um die Frage, warum die Kinder dort auf den Gleisen unterwegs waren. Zudem soll geklärt werden, ob sich noch weitere Kinder auf den Gleisen aufgehalten haben.
Erste Untersuchungen vor Ort sind abgeschlossen. Laut Polizei ist zunächst keine weitere Ortsbegehung mehr geplant. Im Tagesverlauf soll eine Drohne Übersichtsbilder liefern.
Kurz nach 18 Uhr geht der erste Notruf ein
Das Drama ereignete sich am frühen Donnerstagabend:
Gegen 18:12 Uhr geht der erste Notruf bei der Polizei ein. Kinder hätten sich auf den Gleisen aufgehalten und seien von dem Zug erfasst worden. Die Feuerwehr rückt mit einem Großaufgebot an. Die Einsatzkräfte suchen die Gleise mit Drohnen ab. Weitere Opfer finden sie nicht. Die beiden Kinder stammen aus Recklinghausen, sagt ein Polizeisprecher.
Aufgrund der Dunkelheit und Ausdehnung des Suchgebiets wird eine Drohne eingesetzt. Die Unglücksstelle liegt in der Nähe eines früheren Güterbahnhofs.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) kommt noch in der Nacht zum Unfallort. Er spricht von einem „großen Drama, wenn Kindern so etwas passiert. Es ist fürchterlich.“
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Video: RTL-Reporter Uli Klose am Unglücksort
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Auch ein junger Mann und seine beiden Freunde kommen zur Absperrung. Er wohne in der Nähe und kenne die Familie des verletzten Kindes. Als er gehört habe, was passiert sei, habe er sofort zu Hause angerufen und sich nach seinen jüngeren Geschwistern erkundigt. Zum Glück waren sie zu Hause, berichtet der 24-Jährige.
Die drei erzählen, dass es dort zwischen den Gleisen am alten Ostbahnhof ein verlassenes, ehemaliges Bahngebäude gebe, in dem sich häufig Jugendliche aufhielten. Als Kinder hätten sie selbst dort gespielt. Man komme dort entweder durch die Büsche oder über die Gleise hin.
Die Strecken zwischen Gladbeck-West und dem Hauptbahnhof Recklinghausen wird nach dem Unglück stundenlang gesperrt. Mittlerweile ist sie zum Teil wieder freigegeben. (uvo/dky/kra/rsa mit dpa)