Wegen des Bahnstreiks steigen die Preise drastisch„Für die Fahrgäste ist das eine Zumutung!" - Flixbus-Tickets bis zu 400 Prozent teurer

Flixbus
Wegen des Bahnstreiks sind Flixbusse die nächsten Tage überfüllt und ungewöhnlich teuer.
deutsche presse agentur
von Anna-Lena Görgen

Flixbus erhöht Fahrkarten-Preise parallel zum Bahnstreik um bis zu 400 Prozent.
Während des sechstägigen Streiks der Deutschen Bahn fahren Busse und Züge des privaten Fernbusanbieters Flixbus weiter. Schon am frühen Montagmorgen führte die Ankündigung des erneuten Streiks zu einer riesigen Nachfrage bei Flixbus-Tickets. Viele Menschen sind auf den öffentlichen Verkehr angewiesen, das nutzt Flixbus aus und erhöht prompt seine Preise.
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Nachfrage crasht Flixbus-App und treibt Preise in die Höhe

Die Lokführergewerkschaft GDL hat am Montag deutschlandweit einen sechstägigen Streik angekündigt, sodass es in den kommenden Tagen zu massiven Einschränkungen im Zugverkehr kommt. Da viele Menschen mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit pendeln, oder überhaupt kein Auto besitzen, sind die aktuellen Zugausfälle der Deutschen Bahn für einige eine Katastrophe. Die knallgrünen Busse und Züge von Flixbus fahren weiterhin, weswegen die Nachfrage nach Flixbus-Fahrkarten aktuell besonders hoch ist.

Seit der Streik bekannt ist, steigt die Nachfrage für Flixbus- und Flixtrain-Tickets massiv an. Am kommenden Samstag zahlen Fahrgäste beispielsweise von Düsseldorf nach Berlin 400 Prozent mehr als sonst. Das haben Recherchen der Rheinischen Post ergeben. Die Bestseller-Route kostet samstags normalerweise 20 Euro mit dem Flixtrain, und 16 Euro mit dem Flixbus – jetzt bezahlen Fahrgäste rund 100 Euro dafür! Trotz der gestiegenen Preise führte die riesige Nachfrage bei Flixbus dazu, dass der Server des Unternehmens teils zusammenbrach und Fahrten weder auf der App noch auf der Website zu Ende gebucht werden konnten.

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Werden Fahrgäste von Flixbus jetzt ausgenutzt?

Wegen der Serverprobleme durch die hohe Nachfrage konnte die Reise zwar bezahlt und das Geld abgebucht werden, aber das Ticket und die Buchungsnummer wurden nicht zugestellt. Die Flixbus-Kunden mussten um ihr Geld bangen. Nach Stunden war das Problem behoben – Kunden bekamen ihr Geld zurück, doch die Preise hätten sich in der App in der Zeit verdoppelt. Es gab keine Möglichkeit mehr, das zuvor gebuchte Ticket erneut für den ursprünglich niedrigen Preis zu kaufen. Auf dem offiziellen Instagram-Account von Flixbus äußern sich einige Kunden empört über die plötzlich angestiegen Ticket-Preise. „Vor zwei Stunden kostet der Bus 19,99 Euro [...] und jetzt kosten die Busse 49,99 Euro“, kommentiert ein User (fabey.13), doch Flixbus antwortet darauf bisher nicht.

Ein Pressesprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn teilte RTL mit, dass die Situation von Flixbus zwar ausgenutzt wird, aber das geringe Angebot und die hohe Nachfrage den Preisanstieg begründen. „Flixbus macht jetzt ordentlich Gewinn“, so der Pressesprecher. „Das ist unangenehm für die Fahrgäste und eine Zumutung, aber eben nicht verboten.“ Flixbus rechtfertigt sich damit, dass das Unternehmen in so kurzer Zeit die Kapazität nicht so schnell anpassen könne. Somit werden die Ticket-Preise während des Bahnstreiks enorm hoch bleiben.

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