Staatsanwalt: „Das sagt nichts über den genauen Ablauf der Tat ab“

Familiendrama in Solingen - Ermittler über fünf tote Kinder: "Wir haben Hinweise auf Ersticken"

In einer Pressekonferenz haben die Ermittler zum Fall der fünf getöteten Kinder in Solingen neue Details bekannt gegeben. „Wir haben Hinweise auf ein Ersticken. Zum genauen Tathergang sagt das leider noch nichts aus“, erklärte Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt. Es gebe auch Hinweise auf Sedierungen, die unter anderem durch Beruhigungsmittel hervorgerufen werden können. „Das schließt nicht Tabletten oder Gift aus“, so Kaune-Gebhardt weiter. Für weitere Details müsse das toxikologische Gutachten abgewartet werde.

Mutter der getöteten Kinder versuchte, sich das Leben zu nehmen

Die Leichen der Kinder waren am Donnerstagnachmittag von der Solinger Polizei entdeckt worden. Die 27 Jahre alte Mutter war nach Angaben der Polizei nicht in der Wohnung. Sie hatte versucht, ich das Leben zu nehmen, bevor die toten Kinder entdeckt wurden. Sie wird schwer verletzt im Krankenhaus behandelt, ist derzeit nicht vernehmungsfähig. Die Großmutter hatte die Polizei per Notruf gegen 13:45 Uhr nach einem Kontakt zu ihrer Tochter alarmiert, fünf Minuten später war die Polizei am Tatort. Etwa 80 Polizeibeamte seien im Einsatz gewesen.

Bei den getöteten Kindern handelt es sich um drei Mädchen im Alter von 18 Monaten, zwei und drei Jahren. Sie heißen nach Angaben der Ermittler Melina, Leonie und Sophie. Die weiteren getöteten Kinder sind zwei Jungen im Alter von sechs und acht Jahren. Wie die Kinder zu Tode kamen, soll durch eine Obduktion geklärt werden. Den Tatzeitraum grenzten die Ermittler auf der Pressekonferenz auf Mittwochnachmittag bis Donnerstagvormittag um 11 Uhr ein.

Elfjähriger fuhr allein zu seiner Großmutter

Der überlebende Sohn (11) hatte die Mutter zunächst zum Hauptbahnhof in Düsseldorf begleitet. Dann fuhr das Kind alleine weiter zu seiner Großmutter nach Mönchengladbach. Wieso die Mutter ihren ältesten Sohn verschont haben könnte, erklärt Psychologe Dirk Baumeier im Video.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Hilfe bei Suizidgedanken

Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de.