Österreichische Polizei jagt offenbar vierten Täter
Fall Leonie: Dritter Tatverdächtiger in Wien festgenommen
Schneller Erfolg für die österreichische Polizei: erst gestern hatte sie bekannt gegeben, im Fall der getöteten 13-jährigen Leonie nach einem dritten Tatverdächtigen zu suchen. Jetzt ist er festgenommen worden, wie die „Kronen Zeitung“ am Donnerstagmorgen berichtet. Der Einsatz soll in der Nacht stattgefunden haben. Bei der Person soll es sich wie bei den ersten beiden Tatverdächtigen (16 und 18 Jahre alt) um einen Asylbewerber handeln.
Sucht die Wiener Polizei nach einem vierten Täter?
Wie die „Kronen Zeitung“ berichtet, werde nach einem weiteren Verdächtigen, der zum Tatzeitpunkt in der Gemeindebau-Wohnung gewesen sein soll, gesucht. Demnach gehen die Behörden also von mindestens vier Tätern aus, die an dem Verbrechen in der Wohnung beteiligt gewesen sein sollten.
Horrorfund mitten in Wien
Passanten hatten am Samstagmorgen gegen sieben Uhr auf einem Grünstreifen zwischen zwei Straßen eine Leiche gefunden, die an einen Baum gelehnt war. Das junge Mädchen wies zahlreiche Blutergüsse und Hämatome auf. Bei der Obduktion stellte sich heraus, dass es erstickt wurde. Die Eltern haben sich nach einem Aufruf am Sonntag bei der Polizei gemeldet und ihr Kind identifiziert. Es war erst 13 Jahre alt.
Vernehmungen gestalten sich schwierig
Die Vernehmungen konnten laut „Oe24“ erst Dienstag beginnen. Durch die schlechten Deutschkenntnisse der Afghanen, sollen sich diese schwierig gestalten. Dolmetscher seien bereits vor Ort. Wie die österreichische Tageszeitung schreibt, zeigen die Täter weder Reue, noch Emotionen. Das Mädchen sei freiwillig mit ihnen mitgekommen und was dann genau geschah, wird noch ermittelt. Von „schweren sexuellen Handlungen“ ist bisher die Rede. Die Polizei bestätigte, dass Leonie durch Ecstasy betäubt wurde.
Der Teenager hatte zuletzt einen schwarzen Hoodie mit der Aufschrift „Live or die“ getragen, zu deutsch: „Lebe oder stirb“. Als die Polizei ein Foto des Kleidungsstücks veröffentlichte, erfuhr die besorgte Familie des Mädchens, dass es sich bei der Leiche um Leonie handeln musste und identifizierte die Tote.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz "extrem wütend"

Der mutmaßliche Mord an Leonie hat in Österreich eine Debatte um straffällige Asylbewerber entfacht. In einer Pressekonferenz zeigte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz schockiert über die Tat und sprach von einem „barbarischen Verbrechen“. Er halte es für „untragbar“, dass Menschen nach Österreich kämen, angeben würden, nach Schutz zu suchen und dann Verbrechen begingen.
Bei den beiden festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um zwei junge Asylwerber aus Afghanistan. Einer der beiden hatte seinen Status als "subsidiär Schutzberechtigter" wegen mehrerer Straftaten verloren. Der Fall war jedoch noch bei den Behörden anhängig, weshalb er bislang nicht abgeschoben worden ist.