Verdächtige Jugendliche (16 und 18) polizeibekannt
Wien: 13-Jährige lehnte tot an Baum - Leonie unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht
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13-Jährige Leonie in Wohnung getötet und dann an Baum abgelegt
Wenige Tage, nachdem Passanten die Leiche einer 13-Jährigen auf einem Grünstreifen in Wien gefunden hatten, klickten die Handschellen: Die Polizei nahm zwei Teenager (16 und 18 Jahre alt) fest. Die Vorwürfe gegen sie wiegen bleischwer: Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl teilten bei einer Pressekonferenz mit, dass das Kind vor seinem gewaltsamen Tod unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden ist.
Nehammer mit klarer Ansage: "Konsequent nach Afghanistan zurückschieben“
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei junge Asylwerber aus Afghanistan. Einer der beiden habe seinen Status als „subsidiär Schutzberechtigter“ wegen mehrerer Straftaten verloren. Der Fall sei jedoch noch bei den Behörden anhängig, weshalb er bislang nicht abgeschoben worden sei, so der Innenminister. "Sollte es sich bei diesen beiden herausstellen, dass sich die Vorwürfe bestätigen, werden wir weiter ganz klar und konsequent nach Afghanistan zurückschieben“, sagte Nehammer. Diejenigen, die sich nicht integrieren und an die Gesetze der Republik Österreich halten, „müssen damit rechnen, dass sie konsequent in ihre Heimatländer abgeschoben werden“. Für Gewalt gebe es „nie eine Rechtfertigung“, betonte er. „Unabhängig davon, ob in Österreich geboren oder nicht. Unabhängig davon, ob EU-Bürger oder nicht. Das gilt für alle Menschen gleich."
Zuvor hatte die „Kronen Zeitung“ berichtet, dass die Verdächtigen wegen Gewalt- und Drogendelikten polizeibekannt seien, der Ältere habe bereits in Haft gesessen, sei vorbestraft. Die Polizei hatte die jungen Männer am Montagnachmittag im 9. und 22. Bezirk festgenommen, nachdem sie durch Zeugenaussagen auf ihre Spur gekommen war. Der entscheidende Ermittlungserfolg, nur 48 Stunden nach dem schockierenden Leichenfund im 22. Wiener Bezirk.
Mädchen unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht
Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl bestätigte anschließend einen Bericht der „Kronen Zeitung“, wonach das Mädchen unter Drogen (Ecstasy) gesetzt worden sei, um es gefügig zu machen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es dann zu "schweren sexuellen Handlungen" an der Minderjährigen gekommen ist. Die 13-Jährige sei mit den beiden Verdächtigen bekannt gewesen und ihnen vermutlich freiwillig in die Wohnung gefolgt, die sich in der Nähe des Fundortes in Wien-Donaustadt befinde. Ob die beiden beschuldigten Afghanen die einzigen mutmaßlichen Täter waren, stehe noch nicht fest: "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch andere Personen beteiligt waren.“
Die Leiche von Leonie hatte in Wien-Donaustadt tot an einem Baum gelehnt. Dort, so die Schlussfolgerung der Ermittler, sei die 13-Jährige nach der Tat abgelegt worden. Ihr Körper wies zahlreiche Blutergüsse und Hämatome an Hals und Brust auf. Eine Obduktion bestätigte später den schlimmen Anfangsverdacht: Das Kind ist erstickt worden. Unklar sei jedoch, was genau zum Tod durch Ersticken geführt habe. Deshalb könne auch noch nicht festgemacht werden, ob es sich um ein vorsätzliches Tötungsdelikt handele.
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Eltern und Mitschüler seelsorgerisch betreut
Die 13-Jährige war am Freitag nicht nach Hause gekommen. Weil das aber regelmäßig vorgekommen sein soll, hatten die Eltern ihre Tochter Medienberichten zufolge nicht als vermisst gemeldet. Ihr gewaltsamer Tod erschüttert das gesamte Umfeld. Neben den Eltern werden auch die Mitschüler der Getöteten von Psychologen betreut. (cwa)