Vereinfachte Einwanderung & mehr Weiterbildungen Zwei Millionen offene Stellen – diese zwei Gesetzte sollen helfen

Aktuell sind in Deutschland 1,98 Millionen Stellen unbesetzt, das ist der höchste je gemessene Wert. Mit zwei neuen Gesetzen will die Bundesregierung nun dagegen ankämpfen. Die wichtigsten Maßnahmen sind: Mehr Weiterbildungen für Berufstätige und eine vereinfachte Einwanderung von Nicht-EU-Bürgern, die in Deutschland arbeiten möchten. Außerdem sollen Schüler eine Ausbildungsplatzgarantie bekommen.

Niedrigere Hürden für Einwanderung von Arbeitnehmern

Der Entwurf für das neue Fachkräfte-Einwanderungsgesetz enthält neben verschiedenen Erleichterungen - etwa beim Familiennachzug und der Anerkennung von Berufsabschlüssen - die Einführung einer sogenannten „Chancenkarte“. Diese gibt qualifizierten Ausländern ein Jahr Zeit, um in Deutschland einen Arbeitsplatz zu finden. Damit sich die Jobsuchenden in dieser Zeit finanziell über Wasser halten können, bietet sie in dieser Zeit zudem Möglichkeiten für Probearbeit oder Nebenbeschäftigung.

Folgende zentrale Punkte hat die Regierung vereinbart:

  • Personen mit einem Beruf, der in Deutschland gefragt ist und die mindestens zwei Jahren Berufserfahrung, sowie einen Hochschul- oder Berufsabschluss haben, wird die Einwanderung ermöglicht

  • Nicht alle Berufsabschlüsse müssen in Zukunft in Deutschland anerkannt werden, um hier zu fairen Bedingungen zu arbeiten zu können

  • IT-Spezialisten ohne Abschluss müssen nicht mehr so viel Berufserfahrung mitbringen, wie bisher

  • Deutschkenntnisse müssen nicht mehr in allen Bereichen nachgewiesen werden

  • Der Einstieg in den Gesundheits- und Pflegebereich wird vereinfacht, auch die Hürden für Pflegehilfskräfte werden gesenkt

  • Westbalkanregelung wird entfristet: Pro Jahr sollen bis zu 50.000 Menschen u. A. aus Albanien, Bosnien und Herzegowina und dem Kosovo nach Deutschland kommen

  • Der Einwanderungsprozess für Beschäftigte und Auszubildende aus dem Ausland wird vereinfacht, Visa-Verfahren werden beschleunigt.

Von diesen Maßnahmen erhofft sich die Ampel-Koalition bis zu 15.000 qualifizierte Beschäftigte, 25.000 zusätzliche Angehörige der Westbalkanstaaten, 30.000 kurzzeitig Beschäftigte und bis zu 1200 Pflegehilfskräfte jährlich.

Im Video erklärt der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), warum es keine Einwanderung in die Sozialsysteme geben werde.

Mehr Weiterbildung und Ausbildungsplatzgarantie

Auch die Weiterbildung von Arbeitnehmern in Deutschland soll deutlich vereinfacht werden. Besonders sollen auch die Menschen gefördert werden, denen der Verlust des Arbeitsplatzes droht, weil sich die Arbeitswelt verändert.

Während der Weiterbildung soll ein Qualifizierungsgeld in Höhe von 60 bis 67 Prozent des Nettogehalts gezahlt werden, ganz unabhängig von der Betriebsgröße, dem Alter oder der Qualifikation der Beschäftigten.

Ausbildungsplatzgarantie: Für alle jungen Menschen, die bisher keinen Berufsabschluss haben, soll es den Zugang zu einer vollqualifizierenden, möglichst betrieblichen Berufsausbildung geben. Dies soll ein Signal an junge Menschen sein, eine Ausbildung als Karriereoption wahrzunehmen. (dbl)

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.

Außerdem finden Sie Dokus zu Politikern wie die persönlichen Einblicke zu Jens Spahn oder zur aktuellen politischen Lage: „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“

Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.