Ganz einfach zu Hause im Alltag durchführbar!"Fleck-xikon" D wie Darm: Was muss ich bei einer Darmsanierung beachten, Doc Fleck?
In unserem Körper leistet ein Organ ganz besonders viel Arbeit – tagein, tagaus: der Darm. Dank Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin, wissen wir: „Der Darm ist der Schlüssel zur Gesundheit.“ Doch wie wird der Darm überhaupt so richtig gesund? Muss es wirklich die Darmsanierung sein? Und was genau ist das eigentlich? Das zeigen wir Ihnen im Video.
Außerdem hat Doc Fleck einige Tipps auf Lager, wie Sie Ihre Darmflora ganz einfach zu Hause, mithilfe Ihrer Essgewohnheiten, stärken können. Und zwar sofort!
Dr. Anne Fleck bei RTL.de – alle Doc-Fleck-Themen finden Sie hier auf einen Blick
DARUM ist ein gesunder Darm so wichtig für uns

Im RTL-Interview erklärt Doc Fleck: „Eine gesunde Darmflora schützt uns vor Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Demenz und Krebs. Stress und die falsche Ernährung schlagen zudem auf unseren Magen und begünstigen das Entstehen von chronisch-entzündlichen Erkrankungen, wie Rheuma. Daher ist es wichtig, dass wir auf unseren Darm aufpassen und ihn stärken.“ Denn: In unserem Darm leben viele Immunzellen, die es zu schützen gilt.
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Das Gute: „Der Darm kann durch die Art, wie wir essen, gesteuert werden. Aber eben auch auf negative Art und Weise, zum Beispiel durch Toxine und Medikamente oder schlechtes Kauen. Dadurch wird er ‘löchrig’.“ Aber keine Angst: Diese Löcher seien mit bloßem Auge nicht erkennbar, sie befinden sich nur auf Mikroebene.
Trotzdem müssen diese Löcher abgedichtet werden, „quasi wie eine Art Tapete, die drüber kommt“, erzählt die Medizinerin. An dieser Stelle kommt die Darmsanierung ins Spiel: Sie sorgt dafür, dass die Löcher verschwinden und die Darmbakterien (Probiotika) sich wohlfühlen. Dafür brauchen sie bestimmte Delikatessen. Heißt: Bei der Darmsanierung kommt es auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung an.
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Die richtige Ernährung spielt eine wichtige Rolle
Zu diesen Delikatessen, was Sie also unbedingt auf Ihren Speiseplan setzen sollten, wenn Sie eine Darmsanierung durchführen wollen, gehören Ballaststoffe, Nüsse, Samen, Kerne, zuckerarmes Obst in Form von Beeren und ganz viel Grünzeug: „Essen Sie viele Ballaststoffe, viel Gemüse und Salat. Gerne mittags und nicht abends, da es den Schlaf verschlechtern kann, Kräuter (Petersilie, Basilikum), Gewürze, ausreichend Eiweiße nach individueller Verträglichkeit und gesunde Fette. Nutzen Sie zum Braten nur hitzestabilere Fette wie Ghee, Kokosfett, Olivenöl mit dem Zusatz extra vergine. Rapsöl enthält zwar wenige, aber immerhin 9 Prozent der mimosenhaften Omega-3-Fette und sollte aus Sicht der Präventivmedizin für die kalte Küche reserviert sein.“
Ebenfalls ein echter Geheimtipp der Bestseller-Autorin Akazienfasern, die Sie beim Frühstücken über Ihren Joghurt, aber auch in Ihre warme Mahlzeit unterrühren können. Ansonsten sei die Leber nicht zu unterschätzen: „Viel ist schon durch ehrliche, gesunde Lebensmittel machbar. Aber vergessen Sie nicht die Leber. Der Darm braucht eine starke Leber. Und die wiederum lebt von Bitterstoffen“, sagt Doc Fleck. Diese Bitterstoffe können Sie zum Beispiel in Form von Löwenzahn-Tee aufnehmen oder über ein alkoholfreies Bitterstoff-Spray.
Und nicht vergessen: „Es ist nicht nur wichtig, was wir essen, sondern auch wie wir essen. Achten Sie darauf, dass Sie richtig und lange genug kauen, bis ein Brei im Mund entsteht, und viel Wasser – am besten morgens auf nüchternen Magen – trinken.“ Zudem sollten Sie nicht während des Essens trinken, sondern lieber zwischendurch. So könne der Verdauungstrakt besser arbeiten.
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Woran merke ich, dass ich eine Darmsanierung machen sollte?
Eine Störung der Darmschleimhautbarriere könne laut Doc Fleck dazu führen, dass Bestandteile des Stuhls in die Blutbahn übertreten: „Wer bestimmte Lebensmittel nicht gut verträgt, könnte eine solche Störung haben. Für den kommt eine Darmsanierung in Frage.“ Zudem sollten alle, die sich regelmäßig schlapp und müde fühlen, fragen, ob das nicht eventuell mit einer schlechten Ernährung und damit verbundenen schlechten Darmgesundheit zusammenhängen könnte.
Wer regelmäßig oder über einen längeren Zeitraum Antibiotika einnehmen muss, sollte ebenfalls versuchen, seine Darmflora zu stärken und Probiotika aus der Apotheke einnehmen, sagt die Ärztin.
Ihre Meinung ist gefragt!
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
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Ich will eine Darmsanierung durchführen: Muss ich vorher meine Darmbakterien bestimmen lassen?
„Eine Darmsanierung können Sie nach Belieben durchführen, ohne, dass vorher eine intensive Untersuchung stattgefunden hat“, erklärt Doc Fleck. Es gebe jedoch spezialisierte Labore, wo Sie Ihre Darmbakterien testen lassen können. Dies sei zwar sehr kostenintensiv, mache aber besonders viel Sinn, wenn Sie einen intensiv riechenden Stuhlgang bemerken oder häufig mit Blähungen zu kämpfen haben. Ansonsten können Sie direkt loslegen und Ihren Darm sanieren. Wer jedoch gesundheitliche Probleme hat, sollte vorher einmal mit seinem Arzt sprechen und alles abklären beziehungsweise betreuen lassen.
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Doc Fleck sagt: „Die klassische Darmsanierung dauert ungefähr ein halbes Jahr. Sie können die Lebensstilveränderungen, die Sie währenddessen vornehmen, aber auch dauerhaft in Ihren Alltag einführen. Ihr Darm – und somit auch Ihr gesamter Körper – wird es Ihnen danken!“ (vdü)