Gesundheitsbooster gefällig?"Fleck-xikon" - M wie Mikronährstoffe: Welche Vitamine brauchen wir, Doc Fleck?

Mikronährstoffe – diesen Begriff haben Sie mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit schon mal gehört. Aber was genau ist das eigentlich? Falls Ihnen das bisher immer zu sehr Fachbegriff war, kann Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Bestseller-Autorin, endlich Abhilfe schaffen und die lang ersehnten Antworten liefern. Egal ob Vitamin C, D oder Selen: „Wir brauchen bestimmte Mikronährstoffe, um gesund zu sein“, so Doc Fleck.
Was sind Mikronährstoffe überhaupt?

Es gibt Makronährstoffe – wie zum Beispiel Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß – und dann gibt’s da noch die Mikronährstoffe, womit all die Stoffe gemeint sind, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann. Doch unser Organismus braucht sie. Was tun wir also? Wir nehmen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und Co. über unsere Nahrung auf. Denn: Auch wenn sie – anders als die Makronährstoffe – keine direkte Energie liefern, „sind sie an entscheidenden Stoffwechselprozessen beteiligt. Deswegen ist es auch aus Sicht der modernen Medizin so wichtig, da mal genauer hinzuschauen“, erklärt Doc Fleck im RTL-Interview.
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Sie sagt: „Früher war verbreitet, dass wenn man sich ausgewogen ernährt, dann ist man mit allen Makro- und Mikronährstoffen ausreichend versorgt. Das ist aber ein Mythos. Denn viele Lebensmittel heute sind an Mikronährstoffen verarmt, wie zum Beispiel an Selen.“ Und das habe schwerwiegende Folgen: „Selenmangel in etwa sorgt über Jahre hinweg für eine Fehlfunktion der Schilddrüse und für eine verschlechterte Entgiftung.“ Das wiederum führe dann dazu, dass es zu Schilddrüsenfunktionsstörungen kommen kann. Und wenn die Schilddrüse dann erst einmal schlapp ist, äußere sich das in Symptomen wie Müdigkeit, Übergewicht und Konzentrationsstörungen; führe im schlimmsten Fall sogar zu Depressionen und zu einer allgemeinen fatalen Ausgangslage des gesamten Stoffwechsels. „Unsere Schilddrüse ist wie eine Art Dirigent: Wenn die schlapp ist, ist alles schlapp.“
Und wir alle wissen: Wenn der Dirigent im Orchester ausfällt, dann ist Chaos angesagt. Unserem menschlichen Körper geht es da scheinbar nicht anders. Ein solches Tohuwabohu – nur wegen des kleinen Mikronährstoffes Selen? Korrekt!
Diese Funktionen haben Mikronährstoffe
„Selen steigert unser Energielevel, aktiviert den Zellschutz und stärkt Haut, Nägel und Haare.“ Bei Frauen und Männern empfiehlt Doc Fleck in ihrem Buch „Energy!“ gleichermaßen 70 µg (Mikrogramm) pro Tag. Genug Selen ist etwa in Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Eiern, Spargel, Linsen oder Pistazien enthalten. Tipp: „Bei einer vegetarischen Ernährung, wenn man viel Sport macht oder eine bestimmte Autoimmunerkrankung hat oder sogar an Allergien leidet, dann ist es sicherlich nicht schlecht, mehr Selen zu sich zu nehmen.“
Aber – wie bei so vielen Dingen im Leben – gilt: Qualität und Quantität spielen eine wichtige Rolle. „Jeder Mensch ist und isst anders. Daher brauch auch jeder Mensch eine andere Menge. Die Mindestangaben zum Verzehr von Mikronährstoffen sind oftmals nicht adäquat.“ Wichtig: vorher den Wirkstoffspiegel im Blut bestimmen lassen, damit geschaut werden kann, was auch wirklich im Körper fehlt, rät die Ärztin.
Auch Magnesium ist ein Mikronährstoff, der an 300 (!) Reaktionen im Körper beteiligt ist und unser Nervensystem und unsere Muskulatur stärkt. „Das Problem bei Mineralien ist jedoch, dass ihr Vorkommen im Vollblut bestimmt wird und diese Methode noch nicht richtig etabliert ist. Die meisten Menschen, die nie etwas substituiert haben, werden einen Vitamin-D- und Magnesium-Mangel haben. Das ist klassisch.“ Ebenfalls kritisch: „Magnesium brauchen wir, um auf einen bestimmten Vitamin-D-Spiegel zu kommen, denn Vitamin D ist ebenfalls ein Mikronährstoff, den wir zum Beispiel zum Schutz des Herz-Kreislauf-Systems brauchen. Es schützt zudem vor Demenz. Krebs und Diabetes.“ Man benötige Vitamin D ein Leben lang, wie Doc Fleck erklärt. In Deutschland erweise sich das jedoch als schwierig: „In unseren Breitengraden ist das Vitamin D nicht ausreichend vorhanden, daher müssen wir es über die Nahrung zuführen.“
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Auch diese Mikronährstoffe sollten Sie zu sich nehmen
Es gibt unzählige Mikronährstoffe, die nicht alle aufgezählt und in diesem Artikel abgedeckt werden können. Aber: „Wer sich gut versorgen will, der kann sich mit einem klassischen Multivitamin-Präparat stärken.“ Vitamin C – das kennen wir alle. Es stärkt unser Energielevel und unser Immunsystem. Kein Wunder, dass heißes Wasser mit Zitrone eine unschlagbare Waffe gegen die fiese Erkältung ist. Doc Fleck sagt: „Vitamin C stärkt aber auch unser Bindegewebe und den Zahnapparat. Männer und Frauen sollten etwa 100 mg pro Tag einnehmen – am besten über reichlich Obst und Gemüse.“
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An Vitamin B12 (davon haben Sie sicherlich auch schon mal gehört) kommen vor allem Vegetarier nicht vorbei: „Vitamin B12 regt die Bildung von roten Blutkörperchen an und reguliert das Zellwachstum. Frauen und Männer sollten etwa 3 µg pro Tag zu sich nehmen. Enthalten ist dieser Mikronährstoff in Fleisch, Fisch, Milch und Eiern – also in vielen Lebensmitteln, die für Vegetarier oder Veganer nicht infrage kommen. Deswegen ist es wichtig, Vitamin B12 an dieser Stelle zu substituieren.“