Modekette wächst gegen den TrendC&A will 100 Filialen eröffnen: Wo die neuen Standorte entstehen sollen

Die Textilhandelskette C&A plant 100 neue Filialen.
Wo die neuen Standorte entstehen sollen.
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C&A-Chef: „Mehr Bühne für die Mode"
„Wir wollen in Europa in den nächsten drei Jahren 100 neue Filialen eröffnen“, sagte der neue Deutschlandchef Carsten Horn.
Die neuen Standorte sollen vor in den Ländern Rumänien, Polen und Italien entstehen. Auch für Deutschland gibt es Pläne. Bereits im kommenden Jahr eröffnen neue Filialen, unter anderem in Hamburg. Potenzial sieht C&A-Chef Horn auch in Berlin und Ostdeutschland. Weitere Filialen sollen 2024 in Madrid, Amsterdam, Paris und Mailand entstehen.
Das Unternehmen bevorzugt vor allem innenstadtnahe Standorte. Horn will künftig auf ein neues Ladenkonzept setzen. „Wir haben die Marke gestärkt und geschaut, was die Kunden bei uns suchen. Sie wollen sich nicht über sechs Etagen in Textilmassen bewegen, sondern beim Einkauf inspiriert werden und neue Outfits entdecken. Weniger Masse auf Kleiderständern, mehr Bühne für Mode.“
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C&A betreibt 1.300 Filialen in 17 Ländern, knapp 400 davon in Deutschland. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits zwei Drittel seiner Standorte modernisiert. Zuletzt waren Standorte in Hamburg, Heilbronn und Singen neu- oder wiedereröffnet worden.
Allerdings mussten im Jahr 2023 auch mehrere C&A-Filialen in Norddeutschland schließen. „C&A trifft diese Entscheidungen im Rahmen von regelmäßigen Analysen zum Store- und Standortportfolio“, erklärte die Modekette auf Nachfrage von RTL.
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2023 Krisenjahr für Modehandel
Die Modekette C&A scheint ein Rezept gegen die Krise im Modehandel gefunden zu haben. Denn allein im Jahr 2023 mussten bereits zahlreiche Modeketten Insolvenz anmelden.
Der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf (P&C) hat im März ein Schutzschirmverfahren beantragt. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop bleiben ohne Einschränkung geöffnet, betont das Unternehmen.
Der Bekleidungshersteller Gerry Weber aus Halle in Westfalen steckt ebenfalls wieder in der Krise. Erst vor drei Jahren konnte nur ein Insolvenzverfahren das Traditions-Unternehmen retten. 149 Filialen und 28 Outlet-Stores von Gerry Weber stehen seit April auf dem Prüfstand.
Ebenfalls im April musste der Herrenmodehersteller Ahlers an wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden. Zu dem Unternehmen gehören die Marken Baldessarini, Pierre Cardin, Pioneer und Otto Kern.
Ende Mai musste die Modekette Hallhuber aus München Insolvenz anmelden. Das letzte Mal geriet das Unternehmen erst vor zwei Jahren in eine finanzielle Schieflage. Inzwischen hat Hallhuber alle Filialen schließen müssen.
Im August hat der fränkischen Versandhändler Madeleine Insolvenz angemeldet. Ziel sei es jetzt, das Sanierungsverfahren in wenigen Monaten mit dem Einstieg eines Investors abzuschließen, die Marke neu auszurichten und das Geschäftsmodell zu digitalisieren
Nach den geänderten Einkaufsgewohnheiten in der Corona-Pandemie hat trifft die Branche die hohe Inflation und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher hart getroffen. Für die Unternehmen ist es ein Spiel auf Zeit und die Hoffnung, dass die Inflation weiter zurückgeht und die Kunden mit steigenden Gehältern auch wieder mehr Geld ausgeben.
Die Modekette C&A geht offenbar mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie man als Unternehmen das Vertrauen der Kunden sogar steigern kann. (mit dpa/aze)