Seltenes Mastzellaktivierungssyndrom

Allergie gegen fast alles! Jenna kann nur neun Lebensmittel essen

Jenna kann nur neun Lebensmittel essen Seltenes Mastzellaktivierungssyndrom
02:43 min
Seltenes Mastzellaktivierungssyndrom
Jenna kann nur neun Lebensmittel essen

30 weitere Videos

Schon seit ihrer Kindheit ist Essen für die US-Amerikanerin Jenna Gestetner mit großen Schmerzen verbunden. Nach jeder Mahlzeit leidet sie unter starken Bauch-Krämpfen, Blähungen und Übelkeit. Jahrelang fragt sie sich: Was stimmt nicht mit mir? Bis sie im März 2021 endlich eine Diagnose erhält. Mehr dazu sehen Sie im Video.

Allergisch gegen fast alles!

Nicht essen können, ohne Schmerzen zu haben: Was für die meisten Menschen unvorstellbar ist, ist für Jenna Gestetner aus Los Angeles traurige Normalität – schon seit sie denken kann. "Ich war immer das Kind, das Probleme hatte – und es klang immer wie eine Ausrede“, erinnert sich Jenna im Interview mit dem Magazin „Mirror“ zurück. „Irgendwann habe ich einfach aufgehört, den Leuten zu sagen, dass etwas mit mir nicht stimmt“.

Im Laufe der Jahre stellt sie fest, dass es ihr hilft, sich auf bestimmte Lebensmittel in ihrer Ernährung zu beschränken. Übrig bleiben nur noch neun Nahrungsmittel, auf die sie nicht mit schweren Unverträglichkeitssymptomen reagiert.

  • Truthahn
  • Mahi Mahi (Gemeine Goldmakrele)
  • Gurke
  • grüne Bohnen
  • Zucchini
  • Olivenöl
  • Limette
  • Traubenzucker

Lese-Tipp: Eiswürfel sind ihre Leibspeise! Clara (4) ist allergisch gegen (fast) alles

Essen gehen oder snacken - für Jenna ein No-Go

Jennas Mahlzeiten setzen sich daher aus diesen immer gleichen Lebensmitteln zusammen. Mal gibt es Zucchini-Nudeln mit Mahi-Mahi-Fisch, mal grüne Bohnen mit Frikadellen aus Truthahn-Fleisch. Auch Essen gehen mit Freunden oder beim gemeinsamen Filmabend Popcorn und Süßigkeiten snacken – all das ist für die Studentin tabu.

"Ich fühle mich oft ausgeschlossen, wenn ich nicht mit meinen Freunden essen kann, aber ich habe meine eigenen Wege gefunden, mich einzubringen. Sei es, dass ich mein eigenes Essen mitbringe oder dass ich schon etwas esse, bevor ich ausgehe“, sagt Jenna.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Diagnose: Mastzellaktivierungssyndrom

Jahrelang weiß die junge Frau nicht, was ihre unzähligen Allergien auslöst. Bis sie im März 2021 quer durch die USA reist, um sich von einem Spezialisten untersuchen zu lassen. Nach einer Reihe von Blut- und Urintests steht fest: Jenna hat das sogenannte Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS).

Beim MCAS mutieren die Mastzellen, die den Körper eigentlich vor Umwelteinflüssen schützen sollen, und greifen ihn stattdessen an. Die Mastzellen speichern neben anderen Botenstoffen auch Histamin. Dieser Stoff bewirkt bei einer allergischen Reaktionen unter anderem das Anschwellen von Schleimhäuten, Hautrötungen oder eine Erweiterung der Blutgefäße. Beim Mastzellenaktivierungssyndrom reagieren die Mastzellen jedoch übermäßig und so kommt es zu einer verstärkten Freisetzung von Histamin – und damit einer extremen allergischen Reaktion. Die Symptome sowie die Schwere der seltenen Erkrankung können von Patient zu Patient variieren - bei Jenna lässt die Krankheit sie auf nahezu alle Lebensmittel allergisch reagieren.

Bei anderen Betroffenen, wie der Britin Natasha Coates aus Nottingham, können sogar starke Emotionen allergische Reaktionen auslösen. Mehr dazu im Video:

Im Video: Mastzellaktivierungssyndrom - Natasha ist allergisch gegen Emotionen

Natasha Coates (27) ist allergisch gegen Emotionen Das Mastzellaktivierungssyndrom
02:32 min
Das Mastzellaktivierungssyndrom
Natasha Coates (27) ist allergisch gegen Emotionen

30 weitere Videos

Jenna hofft, eines Tages weitere Lebensmittel zu vertragen

Ihr Ziel sei nun, die Mastzellen mit Hilfe von Medikamenten so weit zu stabilisieren, dass sie ihren Ernährungsplan um weitere Lebensmittel erweitern kann. Um anderen Betroffenen zu helfen, möchte sie auf die Erkrankung aufmerksam machen und nutzt TikTok, um über ihren Alltag mit MCAS zu berichten. "Eine chronische Krankheit bedeutet nicht immer, dass man an medizinische Geräte angeschlossen ist oder lebensbedrohliche allergische Reaktionen hat“, stellt Jenna im „Mirror“-Interview klar. "Ich möchte, dass sich andere Menschen gesehen fühlen.“ (dhe)