Männer wegen versuchten Mordes angeklagtBaumstamm und Steine auf Autobahnen geworfen! Dashcam-Video enthüllt Details über Tatnacht

Diesen beiden Männern wird vorgeworfen, Steine, eine Betonplatte und einen Baumstamm auf die A7 und A1 geworfen zu haben.
Den beiden Männern wird vorgeworfen, Steine, eine Betonplatte und einen Baumstamm auf die A7 und A1 geworfen zu haben.
Philipp Schulze/dpa

Steine, eine Betonplatte und sogar einen Baumstamm!
Das alles sollen zwei Männer im Mai und Juni von Autobahnbrücken geworfen haben. Offenbar, um danach bei möglichen Unfällen zu helfen. Heute (27. November) ist der Prozess am Landgericht Lüneburg gestartet. Dabei zeigten die Angeklagten Reue. Aber es auch gab auch erschreckende Einblicke in eine Tatnacht.

Dashcam-Aufnahmen im Gerichtssaal abgespielt

Zum Prozessauftakt im Landgericht Lüneburg zeigt der vorsitzende Richter ein verstörendes Video im Saal: ein mutmaßliches Funkgespräch der beiden Angeklagten, aufgezeichnet von einer Dashcam. Darin sind Sätze zu hören wie:
„Wir brauchen einen, wo tot ist.“ Oder: „Ich will noch eine 12-Jährige entführen.“ Die Stimmen gehören Markus B. (32) aus Thüringen und Janus A. (23) aus Schleswig-Holstein. A. ist Vater eines einmonatigen Kindes und Rettungssanitäter. Über seinen Verteidiger lässt er erklären: „Es ging mir nur um das Gefühl, auf die Unfallstelle zuzufahren und dann helfen zu können.“ Er und Markus B. hätten zuvor Drogen genommen.
Nach der Video-Sequenz schweigt Markus B. Davor hatte er sich noch selbst geäußert – mit Sätzen wie: „Mir ging es nie darum, mein Selbstwertgefühl zu steigern.“ Und: „Es tut mir leid.“

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Streit zwischen den Angeklagten?

Während des Prozesses wird deutlich, dass das Verhältnis der beiden Angeklagten zerrüttet ist: Immer wieder schüttelt der jeweils andere Angeklagte fassungslos den Kopf, sobald sein Mitangeklagter spricht. B.’s Verteidiger Frank Speer deutet sogar gegenseitige Drohungen an. Und unschöne Briefe. Der Inhalt? Unklar. Klar sind aber die möglichen Folgen für die Angeklagten. Laut Christina Edinger, Pressesprecherin vom Landgericht Lüneburg, seien die Angeklagten in elf Fällen wegen versuchten Mordes angeklagt. Sie sagt gegenüber RTL: „Sollte die Kammer die beiden Angeklagten wegen versuchten Mordes verurteilen, droht ihnen eine lebenslange Freiheitsstrafe.“

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Mehrere Unfälle verursacht

Von Ende Mai bis Anfang Juni 2025 sollen Markus B. und Janus A. Steine, eine Betonplatte und sogar einen Baumstamm auf vorbeifahrende Fahrzeuge und die Fahrbahnen der A1 und A7 geworfen haben. Unter anderem hätten sie sich bei Sottrum in Landkreis Rotenburg auf eine Autobahnbrücke gestellt. Schwer verletzt wurde niemand, dafür aber über 20 Autos beschädigt und mehrere Unfälle verursacht. Eine Aktion, die auch hätte tödlich enden können.

Quellen: eigene RTL-Recherche, dpa