Sie wedelte ZU gern mit dem Schwanz!

Das traurige Schicksal von Hündin Gwen

Gwen
Gwen, ein Dalmatiner-Vizsla-Mix, musste der Schwanz zum Teil amputiert werden, weil sie ihn zu heftig wedelte!
action press

Sei tapfer, kleine Gwen!
Der Hündin muss der Schwanz amputiert werden, nachdem sie ihn sich mehrfach gebrochen und ausgerenkt hat. Doch Gwen hat keinen Unfall hinter sich oder wurde gequält. Wenn sie sich freut, kann sie ihren Schwanz nicht kontrollieren und wedelt so unkontrolliert, dass sie sich verletzt!

Happy Tail Syndrome: Gwen freut sich einfach zu leidenschaftlich!

Stellt euch vor, ihr freut euch über etwas so krass, dass ihr euch im Freudentaumel die Hand brecht und sie später amputiert werden muss. Ungefähr so ergeht es gerade Gwen - einem Dalmatiner-Vizsla-Mix aus Großbritannien. Jedes Mal, wenn die Hündin sich freut, wedelt sie so unkontrolliert mit ihrem Schwanz, dass sie sich dabei verletzt, heißt es bei Daily Star.

Normalerweise tritt dieses sogenannte Happy Tail Syndrome vor allem an der Spitze der Hunderute auf, wie PetMD berichtet. Die Tiere stoßen sich, scheuern sich die Schwanzspitze wund und können blutige Wunden entwickeln. Doch Gwen bricht sich ihren Schwanz sogar und renkt ihn sich mehrfach aus!

Lese-Tipp: Studie belegt, was wir insgeheim schon alle wussten - Hund und Herrchen ähneln ich!

Halterin Sophie Scott-Thomas (32) und ihr Tierarzt kommen 2024 deshalb zu dem Schluss, dass nur eines der Hündin helfen kann: eine Teilamputation. „Der Eingriff war notwendig, um ihre Gesundheit zu erhalten und ihr ständige Schmerzen, Infektionen und potenziell lebensbedrohliche Komplikationen zu ersparen“, erklärt Scott-Thomas auf der Petitionswebseite Change. „Ich habe im besten Interesse meines Tieres gehandelt!“

Video-Tipp: Hund baumelt im 4. Stock!

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Weil sie kupiert ist: Gwen wird von Wettbewerb ausgeschlossen

Das ist ihr deshalb so wichtig zu betonen, weil sie wegen des Eingriffs von Großbritanniens wichtigstem Hundewettbewerb, der Crufts Competition, ausgeschlossen wurden. Die Veranstalter haben ihr die Teilnahme untersagt, weil Gwen nun offiziell kupiert sei. Und kupierte Hunde dürfen grundsätzlich nicht an dem Wettbewerb teilnehmen.

Lese-Tipp: Dieser Hund hat ein Facelift bekommen - das ist der traurige Grund

Zum Hintergrund: Wenn einem Tier Gliedmaßen amputiert werden, spricht man vom Kupieren. Bei Hunden geschieht das meist aus ästhetischen Gründen. Den Tieren wird die Ohrmuschel abgetrennt, wie zum Beispiel beim Boxer, oder der Schwanz, wie beim Dobermann. Laut §6 des Tierschutzgesetzes ist das verboten - in Deutschland, aber auch in Großbritannien - gibt es aber Ausnahmen. Unter anderem, wenn der Eingriff „nach tierärztlicher Indikation geboten ist“.

Tierschutzorganisationen kritisieren selbst das, weil die Operationen natürlich schmerzhaft sind und Ohren wie Schwanz für die Balance, die Kommunikation und das Körpergefühl des Tieres wichtig seien, schreibt so Peta. Und auch ein Sprecher von Crufts sagt gegenüber dem Daily Star, dass man bei dem Wettbewerb „mit die höchsten Tierschutzstandards der Welt“ habe und Gwen deshalb eben nicht teilnehmen dürfe.

„Hätte ich sie egoistischerweise mit Schmerzen zurücklassen sollen?”

Für Scott-Thomas ein Unding, weshalb sie eine Petition gestartet hat, die sie dem Wettbewerbsveranstalter vorlegen will. „Ich habe das Gefühl, dass wir dafür bestraft werden, dass wir etwas in Gwens Interesse getan haben“, sagt sie. Sie habe Gwen während Corona von ihren Eltern übernommen und die jetzt dreijährige Hündin habe super viel Spaß an den Wettbewerben gehabt.

Lese-Tipp: Fünf Anzeichen dafür, dass euer Hund unglücklich oder sogar krank ist

„Hätte ich sie egoistischerweise mit Schmerzen zurücklassen und eine Infektion oder sogar den Tod riskieren sollen, nur um eine Vorschrift einzuhalten, die mir vielleicht in einigen Jahren begegnen wird?“

Wie jeder verantwortungsbewusste Besitzer habe sie das Wohlergehen ihres Hundes an die erste Stelle gesetzt. „Das Ministerium sollte die Besitzer ermutigen, dasselbe zu tun, aber stattdessen bestrafen ihre Vorschriften uns dafür, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.“ Gwen versteht die Aufregung um ihren abgetrennten Schwanz natürlich nicht, komme aber auch mit halber Rute gut zurecht. Nun muss Frauchen Scott-Thomas nur noch dafür sorgen, dass sie mit ihrer „Teamkollegin” wieder auf den Rasen darf und zeigen kann, was sie drauf haben.