„Wenn er nicht mehr frisst, ist es oft schon zu spät“

Fünf Anzeichen dafür, dass euer Hund unglücklich oder sogar krank ist

Cute Dachshund Dog Sleeping By Feet Of his Female Owner in Living Room
Erkennt ihr, wenn es eurem Hund nicht gut geht? Auf welche Anzeichen ihr achten müsst, lest ihr hier.
Marko Pekic, Marko Pekic

Wenn Hunde sprechen könnten, wäre alles einfacher!
Doch da unsere Vierbeiner nun einmal anders auf ihre Bedürfnisse aufmerksam machen, müssen Tierhalter ihre Signale deuten können. Wie ihr erkennt, ob es eurem Hund möglicherweise schlecht geht und wann ihr handeln solltet, verrät Tierärztin Dr. Tanja Pollmüller in RTL-Interview.
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Hundehalter wollen für ihre Vierbeiner nur das Beste!

Hundehalter wollen für ihre Vierbeiner nur das Beste! Doch nicht immer ist für sie gut zu erkennen, was ihre Hunde gerade brauchen. Umso wichtiger ist es laut Dr. Tanja Pollmüller, alias Doc Polly, auf folgende Anzeichen zu achten:

1. Schlaf-Verhalten beobachten

Unglücklichen Hunden fällt die Entspannung oft schwer. Daher schlafen sie unruhig und nicht besonders tief.

„Das kann ein Anzeichen für einen unglücklichen Hund sein. Wenn der Hund zittert, ist ihm meist kalt, oder er ist gerade ängstlich. Sehr wichtig ist, das generelle Schlafverhalten eurer Hunde zu beobachten“, rät Doc Polly.

Gerade bei älteren Hunden könnte es sein, dass ihnen Urin oder Kot entweicht, dann sollten Halter umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Inkontinenz kann reine Altersinkontinenz sein, die aber behandelbar ist. Doch wenn ein Tier dann auch noch mehr trinkt, könne dies unter anderem ein Hinweis auf Diabetes, eine hormonelle Erkrankung oder eine Nierenerkrankung sein, so die Expertin.

Beispielweise sei ein schwerfälliges Aufstehen nach langem Liegen oft ein frühes Indiz für Arthrose-Schmerzen.

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2. Hund verhält sich unruhig

Wenn Hunde unruhig sind, kann das etwas mit Angst zu tun haben“, weiß die Tierärztin.

Wie zum Beispiel an Silvester oder bei Gewitter. „Es können aber auch Schmerzen die Ursache sein. Auch demenzkranke Tiere verhalten sich unruhig. Doch oft sind Hunde körperlich oder geistig nicht ausreichend ausgelastet, wenn sie unruhiges Verhalten zeigen. Das kommt gerade bei schlauen Hunden oft vor, wie zum Beispiel beim Australian Shepherd“, weiß die Veterinärin. Da sie dann schneller unterfordert sind.

Unruhe und Stress erkennen Halter beispielsweise am sogenannten Drangwandern durch die Wohnung, wenn Hunde sich in den Schwanz beißen, am sogenannten „Schwanz jagen“, hecheln, oder an weit aufgerissenen Augen.

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3. Fressen

Hier denken viele Halter sicher sofort, dass sie erst handeln müssen, wenn der Hund nicht mehr frisst. Das ist aber laut der Tierärztin ein stark verbreiteter Irrglaube!

„Selbst wenn ein Tier noch frisst, ist das kein Indiz dafür, dass es ihm gut geht. Wenn der Hund nicht mehr frisst, ist es oft schon zu spät. Dann ist zum Beispiel eine Zahnerkrankung bereits weit fortgeschritten“, weiß Doc Polly aus Erfahrung.

Oft würden Hunde selbst bei erheblichen Zahnproblemen noch fressen.

„Hier sollten Herrchen und Frauchen nicht erst auf Auffälligkeiten warten, sondern ihrem Hund täglich die Zähne putzen und ihm selbst in den Mund schauen, damit das Tier es beim Tierarztbesuch nicht als unangenehm empfindet“, rät die Tierärztin.

Zusammen mit dem Fressverhalten sollten Halter auch den Hundekot im Blick behalten. So kann beispielsweise auch Durchfall darauf hinweisen, dass euer Hund unglücklich und gestresst ist.

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Eure Erfahrung ist uns wichtig:

4. Bellen

Gerade unzufriedene Hunde teilen ihren Frust oft über ihre Stimme mit.

Doch was das Bellen genau bedeutet, bedarf einiger Fachkenntnis.

„Bellen kann alles bedeuten. Das Bellen kann auf Aggressionen und Unzufriedenheit hinweisen, oder der Wunsch nach Aufmerksamkeit sein. Bellen kann auch eine Aufforderung zum Spielen sein“, weiß Doc Polly. So bedarf es einiger Übung, das genaue Bell-Verhalten richtig zu deuten.

„Es kann aber auch ein psychologisches Leiden sein, das zeigt sich besonders, wenn ein Hund jault.“

Da Herrchen und Frauchen Auffälligkeiten unterschätzen könnten, empfiehlt es sich hier laut der Tierärztin, den Hund mit dem Smartphone zu filmen, wenn etwas Ungewöhnliches auffällt. Mittlerweile würden viele Tierärzte auch Video-Beratungen anbieten, oder am Telefon erklären, ob sich ein Besuch lohnt.

„Durch einen Tierarztbesuch kann man immer besser einschätzen, was der Hund gerade braucht.“

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5. Kuschel-Verhalten

Geht ein Hund plötzlich auf Distanz und meidet Berührungen, sollten Halter unverzüglich reagieren und den Tierarzt kontaktieren.

„Hunde haben verschiedene Charaktere, bei einem verschmusten Tier stimmt jedoch definitiv etwas nicht, wenn es sich plötzlich abwendet. Hier können orthopädische Probleme und Schmerzen infrage kommen, aber auch Nierensteine, oder sogar ein Tumor. Daher sollte nicht gewartet werden, sondern schnell Kontakt zum Tierarzt aufgenommen werden. Das geht auch per Videosprechstunde oder am Telefon“, rät Doc Polly abschließend.