Basset Hound Chief

Dieser Hund hat ein Facelift bekommen - das ist der traurige Grund

Basset Hound Chief konnte kaum noch sehen

Schon früh wussten die Besitzer von Basset Hound Chief, dass etwas mit ihrem Hund nicht stimmte. So erzählt sein Frauchen, Tracey McDermott, dass schon als Welpe erkennbar war, dass die Augen ihres Hundes besonders schlaff waren. „Als er wuchs und größer wurde, nahm auch das Problem mit seiner Sehkraft zu, sodass wir uns zunehmend Sorgen um ihn machten“, berichtet sie weiter.

Die Hautfalten im Gesicht des Basset waren irgendwann so massiv, dass sie seine Sicht beeinträchtigten. So sagt McDermott, dass der Hund kaum noch sehen konnte, wo seine Besitzer sich befanden, wenn er gerufen wurde. Augentropfen, um die Augen zu befeuchten, waren an der Tagesordnung.

Dr. Ursula von Einem vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte weiß, dass es sich hier um einen besonders dramatischen Fall handelt: „Normalerweise ist die Faltenbildung im Gesicht nicht so extrem. Bassets haben regulär viele Falten am Hinterkopf und an den Lefzen, aber nicht in dieser extremen Form im Augenbereich.“

Fünfstündige Schönheits-OP - und ein Kilo Haut weniger!

Schließlich entschied sich Besitzerin McDermott für eine Operation, mit der sich die Lebensqualität von Chief bessern sollte. Im Primrose Hill Veterinary Hospital stellten die Tierärzte schließlich fest, dass der Hund an einer schweren Ptose (Erschlaffung) der oberen Augenlider und einem Ektropium (Erschlaffung und Herabhängen) der unteren Augenlider litt. Dadurch konnte der Basset Hound kaum sehen und nur mit Mühe blinzeln.

In einer fünfstündigen Operation bekam Chief dann das, was man sonst eher von alternden Prominenten kennt: ein Facelift! Der behandelnde Arzt erklärte, dass er eine koronale Rhytidektomie, der Fachbegriff für eine Gesichtsstraffung, durchführte und zusätzlich Nähte am Schädel anbrachte, um „die Spannung der Haut an den Augenlidern zu erhöhen“.

Dass Chief diese Behandlung bekommt, ist sehr außergewöhnlich, betont Dr. von Einem: „Eine Operation, wie sie bei dem beschriebenen Fall durchgeführt wurde, gibt es extrem selten. Mir ist kein weiterer Fall dieser Art bei Basset Hounds bekannt. Es ist eine absolute Ausnahmesituation.“

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OP war „langwierig und schwierig“

Obwohl der Tierarzt die Operation als „langwierig und schwierig“ beschrieb, sei alles gut verlaufen. Mittlerweile sind die Wunden des Hundes auch gut verheilt – und vor allem ist Chiefs Sicht nun nicht mehr beeinträchtigt!

Besitzerin Tracy McDermott: „Er war immer ein fröhlicher Hund, der trotz seiner Probleme das Leben auf seine Art gemeistert hat. Jetzt ist es schön, ihn so gesund zu sehen - und natürlich auch, dass er uns sieht.“

Dennoch: Der Tierarzt warnt bereits, dass im Laufe der Zeit noch eine zweite Operation notwendig werden könnte. Das liege daran, dass die Haut mit zunehmendem Alter weiter wachse und erschlaffe.

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Qualzucht! So leiden die Basset Hounds

Auch, wenn der Fall von Chief außergewöhnlich ist: Man sollte grundsätzlich beim Kauf eines Basset Hounds vorsichtig sein. Denn die Tiere gelten als Qualzucht!

Warum, weiß Dr. von Einem: „Neben der extremen Faltenbildung haben diese Hunde noch viele weitere Baustellen. Sie haben verkürzte, krumme Beine und damit gehen dann auch noch Wirbeldeformationen einher. Das heißt, die Hunde haben zusätzlich oft einen Kontrollverlust über ihre eigenen Beine, weil die Nerven durch die deformierte Wirbelsäule geschädigt werden.“

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Wer trotzdem unbedingt einen Basset Hound möchte, sollte sich einen verantwortungsvollen Züchter aussuchen, der strikt darauf achtet, dass nur mit gesunden Tieren gezüchtet wird. So bleiben dem Hund dann hoffentlich nicht nur Schmerzen, sondern auch ein Facelift, wie Chief es hatte, erspart.