Studie gibt endlich AufschlussSaft, Kapseln oder Frucht: In dieser Form wirken Cranberrys am besten gegen Blasenentzündungen

Blasenentzündung? Dann greift am besten zu Cranberrys!
Dass die Früchte bei Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen helfen können, ist nichts Neues. Doch wann helfen die Beeren uns am meisten? Als Kapsel einfach heruntergespült oder wenn wir die Früchte pur futtern? Genau das hat nun eine neue Studie untersucht und so viel sei verraten: Weder Kapseln noch die Früchte überzeugen - sondern etwas ganz anderes.
Cranberrys senken das Risiko, eine Blasenentzündung zu bekommen
Cranberrys werden seit jeher positive Effekte auf unsere Gesundheit nachgesagt. Sie sollen unter anderem bei Blasenentzündungen helfen und das Risiko, eine Blasenentzündung zu bekommen, senken. Die in Cranberrys enthaltenen Proanthocyanidine verhindern nämlich das Anhaften von Kolibakterien in der Blase, wie die Pharmazeutische Zeitung erklärt. Und diese Bakterien seien mit die häufigste Ursache für Blasenentzündungen.
Bisher war allerdings unklar, in welcher Form die Beeren am besten ihre Wirkung entfalten. Als Frucht, als Kapsel oder doch als Saft? Genau hier hat nun ein Team aus Australien angesetzt und insgesamt 20 Forschungsarbeiten durchgearbeitet, die bereits die Wirksamkeit von Cranberrys untersucht haben.
Das Ergebnis: Am effektivsten zeigt sich der Saft!
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Cranberry-Saft überzeugt in der Studie
Wer regelmäßig Cranberry-Saft trinkt, senkt so sein Risiko, eine Blasenentzündung zu bekommen, um 54 Prozent. Der Bedarf an Antibiotikum während einer Infektion sinkt zwar ebenfalls, allerdings sei hier kein großer Unterschied zu anderen Präparaten, wie zum Beispiel Cranberry-Kapseln, zu erkennen.
Trotzdem sind die Forscher sicher: „Die Beweise unterstützen die Verwendung von Cranberry-Saft zur Vorbeugung und Behandlung von Harnwegsinfektionen”, heißt es in der Studie. Wichtig sei, puren Cranberry-Saft zu sich zu nehmen.
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Einen Haken gibt es allerdings: Es wird nicht deutlich, wie viel und wie oft ihr Cranberry-Saft trinken müsst, damit das Risiko der Blasenentzündung gesenkt wird oder ihr gar auf Antibiotikum verzichten könnt. Das wollen die Studienleiter in weiteren Untersuchungen herausfinden.
Habt ihr häufig eine Blasenentzündung?
Das empfiehlt die Expertin bei einer Blasenentzündung
Gynäkologin Dr. Judith Bildau weist jedoch darauf hin, dass es grundsätzlich Frauen gebe, deren Keimabwehr schwächer sei und sie deshalb häufiger Blasenentzündungen bekommen. Das könne unter anderem an einem zu hohen, basischen pH-Wert in der Vagina liegen. „Ist der pH-Wert basisch, steigt nicht nur das Risiko für vaginale Infektionen, sondern auch für Harnwegsinfekte“, erklärt die Expertin kürzlich in einem RTL-Interview zum Thema Blasenentzündungen nach dem Schwimmen.
Sie empfiehlt diesen Frauen deshalb, stets auf ihren vaginalen pH-Wert achten sollten. „Außerdem können sie präventiv mit D-Mannose arbeiten. Diese sorgt dafür, dass sich die Bakterien weniger gut an der Blasenwand anheften können“, rät Bildau. Aber auch sie nennt Lebensmittel, die helfen können, darunter Preiselbeeren. Nicht zuletzt sei eine Art „Impfung“, eine Immunstimulation gegen Blasenentzündungen, mittlerweile möglich.
Wir halten also fest: Cranberrys helfen offenbar wirklich gegen und bei Blasenentzündungen, allerdings muss das noch genauer untersucht werden. Habt ihr die Infektion häufiger, solltet ihr deshalb mit eurem Hausarzt oder Gynäkologen sprechen, um die passende Therapie für euch zu finden. (jbü)