Nach Anschlag mit IS-Bezug in Villach
Essenslieferant Allaaeddin (42) stoppte den Messerangreifer
Ohne sein beherztes Einschreiten wäre womöglich noch Schlimmeres passiert.
Ein Essenslieferant hat am Samstag den Messerangreifer von Villach (Österreich) gestoppt. Der 23-jährigen Syrer hatte zuvor Alex (14) erstochen und weitere Passanten verletzt. Die Polizei spricht von einem Anschlag mit IS-Bezug.
Österreich: Mutiger Essenslieferant stoppt Messerangreifer
Allaaeddin Alhalabi (42), der für den Lieferdienst Foodora arbeitet, ist ebenfalls Syrer. Seit mehreren Jahren lebt er nach RTL-Informationen in der 65.000-Einwohner-Stadt Villach im Süden Österreichs. Am Samstagnachmittag will der 42-Jährige mit seinem Wagen eine Bestellung abholen. Plötzlich sieht er auf der Draubrücke zwei verletzte Personen und viel Blut, berichtet die Kleine Zeitung. An einer Kreuzung bemerkt er einen Mann mit einem Messer.
„In diesem Moment habe ich nicht nachgedacht“, erzählt Alhalabi. „Ich bin einfach auf ihn losgefahren, um ihn zu stoppen.“ Doch andere Zeugen halten den Lieferfahrer offenbar für einen Attentäter. „Plötzlich schlugen dann mehrere Menschen auf mein Auto ein. Sie dachten wohl, dass ich einen Anschlag vorhabe“, erinnert er sich. „Ich habe das Auto versperrt und die Polizei angerufen.“
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„Ich habe sehr an meine Kinder gedacht”
Wenig später nimmt die Polizei den Messerangreifer fest. Ein Sprecher bestätigt Alhalabis mutigen Einsatz: „Der Essenszusteller hat das gesehen und ist mit dem Fahrzeug auf den Tatverdächtigen losgefahren und hat ihn so voraussichtlich von weiteren Tathandlungen abhalten können.“
„Ich habe sehr an meine Kinder gedacht. Der Junge, der dort am Boden gelegen ist, hat ja auch Eltern, einen Vater und eine Mutter, das war sehr schlimm für mich“, sagt Allaaeddin Alhalabi der Kleinen Zeitung. Er ist sich sicher: Jeder hätte in der Situation so gehandelt wie er.
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Der Täter attackierte Menschen wahllos. Neben dem 14-jährigen Alex sind fünf weitere Personen (15,15,28,32,36) verletzt worden
Alter der Opfer: 15,15,28,32,36. Drei von ihnen werden intensivmedizinisch behandelt. Es besteht jedoch keine akute Lebensgefahr.
Messerangriff in Villach: „Islamistischer Attentäter”
Der Messerangriff ist den Ermittlern zufolge von einem „islamistischen Attentäter“ verübt worden. Das sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) vor Journalisten. Bei der Durchsuchung der Wohnung des syrischen Asylbewerbers hingen IS-Fahnen an den Wänden. Der Täter habe sich in Kürze radikalisiert, war vorher nicht auffällig, heißt es bei einer Pressekonferenz. Die Ermittlungen laufen weiter, derzeit gehe man von einer kurzen Online-Radikalisierung aus.
