Mit Listerien verseucht

Bundesamt warnt vor Räucherlachs! Können wir den Fisch noch unbedenklich essen?

Mit Raeucherlachs belegte Baguettescheiben liegen als Vorspeise bereit
Lachs landet bei den Deutschen gern auf dem Frühstücksteller. Doch aufgepasst! Der Fisch sollte nicht von jedem gegessen werden.
Christin Klose / dpa-tmn

Das schmeckt uns gar nicht!
Räucherlachs aus dem Einzelhandel ist immer wieder mit Listerien verseucht. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt deshalb bestimmte Personengruppen vor einem Verzehr des Fischs.

Bundesamt findet Listerien in Lachs-Produkten

Die Deutschen lieben Fisch und ganz besonders Lachs. 2022 führten der Alaska-Seelachs und der Lachs die ersten beiden Plätze der beliebtesten Fischarten in Deutschland an, wie Zahlen des Fisch-Informationszentrum e. V. (FIZ) zeigen. Egal, ob beim Frühstück mit den Liebsten, im Urlaub am Buffet oder beim Weihnachtsbrunch: Lachs gehört einfach mit aufs Brot.

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Allerdings ist der Fisch nicht immer unbedenklich zu genießen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nun erklärt. Bei einem Test des Zoonosen-Monitorings, das immer wieder Lebensmittel und Produkte auf mögliche Zoonosen-Erreger testet, seien in vielen Proben krankheitserregende Keime gefunden worden, heißt es in der Pressemitteilung.

Insgesamt habe man 354 Proben von kaltgeräuchertem, geschnittenem Lachs aus dem Einzelhandel untersucht. 8,2 Prozent – also gut 30 Proben – seien mit Listerien verseucht gewesen. Das sei zwar deutlich weniger als noch 2011, aber noch immer bedenklich – vor allem für Risikogruppen.

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„Die deutlich geringere Keimkonzentration sowie die geringere Zahl der kritischen Proben ist eine gute Entwicklung“, bemerkt der Vorsitzende der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) Gerhard Zellner in der Pressemitteilung.

Fisch mit Listerien verseucht: Wer sollte auf Lachs verzichten?

Listerien löst sogenannte Listeriosen aus, eine Infektionskrankheit, die vor allem durch verseuchte, tierische Lebensmittel übertragen wird. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) gelangen die Bakterien meist bei der Produktion in die Lebensmittel, zum Beispiel beim Melken und Schlachten. Während gesunde Menschen bei einer Listeriose höchstens etwas Fieber und Bauchschmerzen bekommen, kann es auch zu schweren Entzündung der Magen-Darm-Schleimhaut kommen.

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Für immungeschwächte Personen, wie Babys oder ältere Menschen, kann eine Infizierung mit Listerien jedoch lebensgefährlich werden. Und bei Schwangeren „besteht die Möglichkeit eines Überganges der Infektion auf das ungeborene Kind, mit der Gefahr, dass das Kind infiziert zur Welt kommt oder es zu einer Früh- oder Totgeburt kommt“, warnt das RKI deutlich.

Gehört ihr zu einer der Risikogruppen, solltet ihr also weiterhin einen Bogen um Lachs machen. Für den Rest von uns heißt es: Das Verfallsdatum im Auge behalten und den Lachs schnellstmöglich auffuttern. Denn Listerien vermehrt sich besonders gut bei Kühlschranktemperaturen. Dann steht auch dem nächsten fischigen Frühstück nichts mehr im Weg. (jbü)