„Eltern zumindest warnen”Wie reizend! Öko-Test straft Allzweckcreme mit Note Sechs ab

Ein Pflegeprodukt für die ganze Familie – geht das?
Der Vorteil von Allzweckcremes ist, dass sie sich - wie der Name schon sagt - für alle Bedürfnisse eignen: für Groß und Klein, Gesicht und Körper und für jeden Hauttyp. Die meisten Cremes erfüllen diese Erwartungen laut Öko-Test und schneiden im aktuellen Check mit „Sehr gut” bis „Gut” ab. Doch eine bekommt wegen ihrer Inhaltsstoffe die Note Sechs. Alle Testergebnisse haben wir auch im Video nochmal für euch zusammengefasst.

Diese Allzweckcremes sind top

Was muss eine gute Basispflege können? Sie versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und Fett – nicht viel mehr oder weniger. „Wer unproblematische Haut hat, kommt mit einer Allzweckcreme meist gut zurecht”, so Öko-Test. Die Auswahl an empfehlenswerten Produkten ist groß: Von den 22 Produkten im Test sind sechs „gut”, elf sogar „sehr gut”. Darunter auch günstige Eigenmarken von Drogerien oder Discountern, etwa die Balea Soft Creme von dm und die Bevola leichte Softcreme von Kaufland (beide 92 Cent pro 200 ml).

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Dove und Satina nur „ausreichend”

Mit einigen Cremes ist Öko-Test allerdings nicht ganz so zufrieden. So gibt es für die Dove Body Love Reichhaltige Pflege von Unilever nur ein „Ausreichend”. Der Grund: Das Produkt enthält erdölbasiertes Paraffin, das mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt ist. MOAH können krebserregende Bestandteile enthalten. Ob sie sich im Körper anreichen, sei derzeit noch nicht klar, so Öko-Test – trotzdem rät das Magazin zu MOAH-freien Alternativen.

Auch in der Satina Creme von Labori International findet das Labor MOAH. Außerdem enthält sie das Antioxidationsmittel BHT, das zurzeit wegen des Verdachts der hormonellen Wirksamkeit von der Europäischen Chemikalienagentur ECHA überprüft wird. Öko-Test sieht die Verwendung deshalb kritisch. Das Gesamturteil: „Ausreichend”.

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Yves-Rocher-Creme: Nichts für kleine Kinder

Die schlechteste Bewertung, ein „Ungenügend”, bekommt die Pure Camomille Comfort Cream von Yves Rocher. In ihr findet das Labor PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Noch mehr Kritik gibt es für den Inhaltsstoff Salicylsäure. In Kosmetikprodukten für Kinder unter drei Jahren ist die Substanz, die auch gegen Akne oder Schuppen eingesetzt wird, verboten. Bei solchen, die „gegebenenfalls für Kinder unter drei Jahren eingesetzt werden könnten”, ist laut Kosmetikverordnung ein Warnhinweis Pflicht - den findet man auf der Allzweckcreme von Yves Rocher aber nicht.

„Salicylsäure kann Kinderhaut reizen. Setzt ein Hersteller sie ein, muss er Eltern zumindest warnen”, fordert Öko-Test-Lebensmitteltechnologe Dimitrij Rudenko. Außerdem ist die Substanz in der EU als vermutlich reproduktionstoxisch eingestuft und wird ebenfalls von der ECHA wegen des Verdachts auf hormonelle Wirksamkeit geprüft. Auch Augenschädigungen sind möglich. Die Camomille Comfort Cream hält zwar die Höchstmengen der Kosmetikverordnung ein, dennoch sagt Öko-Test: Das muss alles nicht sein - schließlich gibt es zahlreiche Alternativen, die zeigen, dass eine gute Allzweckcreme auch ohne kritische Inhaltsstoffe auskommt.

Alle Testergebnisse findet ihr auf ökotest.de. (rka)