Für Esther gibt es heute eine Acai-Bowl mit Chiasamen und Goji-Beeren. Danach noch ein Avocado-Brot. Superlecker und angeblich super gesund!
“Die Acai finde ich sehr lecker, weil die schmeckt sehr fruchtig. Süß vor allem.”
Aber so ein exotisches Frühstück kostet! Rund 7 Euro pro Portion.
Mandy wird dagegen heimische Superfoods testen – bei ihr gibt es ein Porridge aus Haferflocken mit Blaubeeren und Walnüssen. Kostenpunkt: 2 Euro.
“Grundsätzlich muss ich sagen, schmeckt mir das sehr gut, weil es für mich nicht so süß ist, sondern ein bisschen herzhaft.“
Beide Frauen wünschen sich, fitter zu werden. Allgemeinmedizinerin Dr. Sabine Schäfer begleitet unser Experiment.
"Superfoods erwarte ich sollten sehr mineralreich sein, sollten auch gesunde Eiweiße haben. Das Eiweiß brauchen wir für unser Immunsystem, das sind oft ganz besondere Aminosäuren, die da zum Beispiel auch in den Nüssen sind, dann die besonderen Fette, die eben. Meistens Omega 3 Fettsäuren enthalten."
Die Superfoods können aber noch mehr! Sie versorgen uns mit Vitaminen, Ballaststoffen, Pflanzenstoffen und Antioxidantien.
Machen uns diese Inhaltstoffe wirklich gesünder?
Bei der Blutuntersuchung zu Beginn des Experiments zeigt sich:
Mandy hat erhöhte Entzündungswerte im Körper.
Die Zinkwerte von beiden sind an der untersten Grenze.
Esthers Eisenwert ist dagegen zu hoch, was Leber und andere Organe schädigen kann. Und Mandy wiederum hat Eisenmangel.
“Ich empfehle, sechs Wochen diese Kur zu machen, weil man nach sechs Wochen erst sehen kann, ob sich etwas. Wenn eine Mangelerscheinung da ist, verändert.“
Esther wird in den kommenden 6 Wochen also täglich exotische Superfoods essen, Mandy heimische.
Aber was bedeutet der Begriff Superfood eigentlich?
„Der Begriff Superfood ist rechtlich nicht definiert. Das heißt, es gibt keine Vorgaben, was ein Produkt erfüllen muss, um Superfood zu heißen. Und das bedeutet natürlich, dass jeder Hersteller jedes Produkt Superfood nennen kann, das er möchte.“
Vor allem die Hersteller von exotischen Früchten, Samen und anderen Lebensmitteln werben gerne mit dem Aufdruck „Superfood“. Und das lassen sie sich auch bezahlen:
So kostet ein 1 Kilo Chiasamen rund 6 Euro, die heimischen Leinsamen nur knapp die Hälfte: 3 Euro für die gleiche Menge. Quinoa kostet pro Kilo knapp 5 Euro, Hafer 1.65 Euro.
Bei Gojibeeren liegt der Kilo-Preis bei 33 Euro! Blaubeeren kosten 15 Euro.
“Ein exotisches Superfood verspricht mir natürlich. Hier habe ich etwas ganz Exquisites. Was ganz Besonderes. Das ist sehr weit zu mir gereist. Das muss ja besonders sein. Und genauso wird es auch beworben.”
Die weite Anfahrt schlägt sich im Preis nieder – und ist nicht gut für die Umwelt. Echte Superfoods sollten keine Zusätze haben, frei von Pestiziden und Schadstoffen sein.
Unsere Testerin Esther ist von ihrem Acai-Chiasamen-Goji-Beeren-Frühstück begeistert:
„Das könnte ich wirklich auch jeden Tag essen.”
Auch unterwegs gibt’s mittlerweile viele passende Angebote:
“Weil ich jetzt keine Zeit mehr habe und aber was Gesundes zwischendurch essen. Da habe ich mir so eine Acai Bowl gekauft, mit Nüssen und Cranberrys.“
Doch manches Superfood verträgt sie nicht so gut:
“Das habe ich auch bei Quinoa gemerkt, dass ich da immer ganz schön mit Mann zu tun habe. Und ich gucke jetzt mal, wie es ist, wenn es jetzt in der Suppe ist. Ob es dann vielleicht bekömmlicher ist?“
Ähnlich ergeht es Mandy mit den heimischen Superfood-Alternativen wie Blaubeeren und Walnüssen:
“Ich bin nach wie vor ein bisschen schlapp und habe auch das Gefühl, dass ich so aufgeschwemmt bin, dass mein Darm träge ist oder aufgebläht ist. Ich hoffe, das legt sich noch.“
Zu viele Ballaststoffe können auf den Magen schlagen: empfohlen sind 30 – 40 Gramm pro Tag. Dazu viel Wasser trinken, gekochte Karotten essen oder:
“Es muss weniger verarbeitet, die Nüsse schön zu kochen oder röste sie und ist auch nicht zu viel. Mehr als eine Handvoll sollte man nicht essen. Dann wird es meistens gut.“
Mandy wird experimentierfreudig und probiert warme Hirse mit Würstchen. Das Getreide enthält viel Eisen, das sie dringend braucht!
“Das ist jetzt ein bisschen herzhafte Mittagszeit und es schmeckt mir wirklich sehr gut, wenn ich so ein bisschen in mich hineinhorche und sehe, denke ich, dass mein Hautbild vielleicht ein bisschen schon besser geworden ist.“
Nach 6 Wochen treffen wir Mandy und Esther wieder. Fitter und wacher fühlen sich die beiden zwar nicht, aber:
"Ich denke, dass mein Bauch flacher geworden ist und meine Haut im Gesicht ein bisschen besser.“
Und auch die Ergebnisse der Blutuntersuchung sind positiv:
“Wir hatten keinerlei Entzündungswerte. Das ist auch so geblieben.“
Esthers Zinkwert hat sich im gesunden Rahmen erhöht, der zu hohe Eisenwert normalisiert.
Bei Mandy sind keine Entzündungswerte mehr vorhanden und sogar der Zinkwert ist im sehr guten Bereich. Ihr Eisenwert hat sich in nur 6 Wochen fast verdoppelt.
“Sie können sich freuen, weil so schnell geht das nicht. Und ich bin sicher, wenn Sie da weitermachen, dass das dann auch ganz normal wird.“
“Ich war jetzt ganz erstaunt und bin richtig freudig, dass ich doch sehr viel getan hat. “
“Ich würde weiterhin Superfoods essen, weil das war ja jetzt keine große Umstellung.”
Unser Test hat gezeigt: Superfoods sind tatsächlich super für die Gesundheit. Die heimischen Alternativen reichen aber völlig aus, sind meist günstiger und oft auch besser für die Umwelt.