"Nature is Healing" in der Böhmischen & Sächsischen Schweiz

Wandern in apokalyptischen Landschaften: Touristen kehren in die Sächsische Schweiz zurück

Im Hochsommer brannte das Herz vieler Sachsen noch lichterloh. Zweieinhalb Monate später kommen die Wälder oder das, was von ihnen übrig geblieben ist, im Naturparadies in der Böhmisch-Sächsischen Schweiz langsam wieder zu sich. Die teilweise apokalyptischen Landschaften an der deutsch-tschechischen Grenze ziehen nun wieder Wanderer an. Und auch die Betreiber des Nationalparks in der Böhmisch-Sächsischen Schweiz sind positiv gestimmt – denn die Wälder scheinen sich besser zu erholen als erwartet.

Touristen besuchen wieder die Wälder in der sächsischen Schweiz

„Wir sind echt erschrocken“, sagt die Mutter einer kleinen Familie dem RTL-Reporter. „Das erste Stück unserer Wanderroute war einfach nur schwarz verkohlt, der Rest liegt kreuz und quer“, berichtet die Mutter. Von einem Wald wie man ihn sich eigentlich vorstellt, kann hier keine Rede mehr sein. Trotzdem kommen immer mehr Wanderer zurück in den Nationalpark der Böhmisch-Sächsischen Schweiz. Statt einer erholsamen Wanderung in einem gesunden Waldstück fühlt sich der Trip an die deutsch-tschechische Grenze jetzt viel mehr an wie ein Abenteuer durch einen völlig abgebrannten Geisterwald.

Und doch gibt es im verkohlten Wald schon erste Zeichen neuen Lebens. Zwischen Buchen, die nicht braun vom Herbst sind, sondern deren Blätter durch die Hitze des Feuers abgestorben sind, steht eine Linde und wird von frischem Laub bedeckt. An den Stümpfen der verbrannten Bäume siedeln Pilze. Farne breiten sich an manchen Stellen wieder aus.

Und auch neue Bäume stehen schon in den Startlöchern. Kleine Birken dringen bereits jetzt im Schatten verkohlter Baumstämme aus dem Boden. Vielerorts liegen Bucheckern umher, die die Bäume noch vor dem Feuer abgeworfen haben. Sie keimen erst nach der Winterkälte.

Rückblick: Über 1300 Hektar zerstörten die Flammen im Hochsommer

VIDEO: So heftig brannte der sächsische Nationalpark

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Nationalpark Sächsische Schweiz: Wir sind sehr hoffnugnsfroh

Und so ist Hanspeter Mayr vom Nationalpark Sächsische Schweiz optimistisch, dass sich hier schon in zwei Jahren kniehohe Bäumchen festigen. Optimistisch, dass man auf den verkohlten Flächen schon in zwei Jahren kniehohe Bäumchen vorfindet.

Die Mitarbeiter des Nationalparks mussten bereits im Jahr 2018 Erfahrungen mit Waldbränden machen, die durch illegale Lagerfeuer entstanden sind. Die Waldschützer konnten jedoch dadurch wertvolle Learnings mitnehmen: „Von diesen Flächen wissen wir, dass die Birken 60 Zentimeter bis 2,50 Meter hoch sind. In vier Jahren – und 2018 war ein extrem trockenes Jahr – konnten sich die Birken durchsetzen. Wir haben auch Kiefern, die so hoch sind. Das ist natürlich noch kein Wald, den man sehen will auf dieser Fläche. Aber der junge Wald wird sich hier entwickeln. Wir sind sehr hoffnungsfroh“, berichtet Hanspeter Mayr vom Nationalpark Sächsische Schweiz. In 10 bis 15 Jahren soll es hier dann schon wieder nach jungem Wald aussehen.

Doch auch in den nächsten Jahr ist ein drohender Waldbrand eine akute Gefahr. Deshalb soll die neue Aufforstung entsprechende Brandschutzriegel, also eine Brandschutzbarriere, enthalten. (kra)

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