Ukraine beschädigt russisches Schiff "Moskwa" offenbar schwerPutin verliert sein wohl wichtigstes Kriegsschiff – nach Raketenbeschuss durch die Ukraine?

von Jan Dafeld

Seit dem 24. Februar kämpfen russische Soldaten in der Ukraine. Die Invasoren mussten dabei jede Menge Rückschläge verkraften. Russland musste sich aus der Region um Kiew zurückziehen, verlor zudem bereits Hunderte Panzer. Nun folgt die nächste schlechte Nachricht: Putins wichtigstes Kriegsschiff, die „Moskwa“, wurde schwer beschädigt, ist angeblich sogar gesunken. Für Russlandexperte Dr. Joachim Weber ist es die nächste „peinliche Schlappe“ für Russland.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Ukraine: "Moskwa" wurde von zwei ukrainischen Raketen getroffen

Der Kreuzer sei von „irgendeiner Überraschung“ getroffen worden, erklärte Olexij Arestowytsch, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, am Mittwoch. „Er brennt stark“, so Arestowytsch.

Maxim Marchenko, Gouverneur der Region um die Hafenstadt Odessa, teilte wenig später mit, das Schiff sei von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen worden. Arestowytsch legte am Donnerstag sogar noch nach: "Wo ist die 'Moskwa'? Sie ist gesunken", schrieb der Präsidentenberater auf Twitter und bei Telegram.

Beweise für ihre Schilderungen lieferten die Ukrainer bislang nicht. Eine Anfrage an das ukrainische Verteidigungsministerium wurde nicht beantwortet.

Lese-Tipp: Faktencheck: Hat die Ukraine die Bahnhofsattacke inszeniert?

Russland bestätigt schwere Schäden an russischem Kriegsschiff

Das schwere Feuer auf der „Moskwa“ wurde allerdings von russischer Seite bestätigt. Der Kreuzer sei „schwer beschädigt“ worden, teilte das russische Verteidigungsministerium laut der russischen Agentur Interfax mit.

Von einem ukrainischen Angriff war in der Erklärung Russlands allerdings keine Rede. Demnach sei auf der „Moskwa“ gelagerte Munition explodiert als ein Feuer an Bord ausgebrochen sei. Wie es zu dem Feuer auf dem Schiff kam, erklärte das Ministerium nicht.

Der Darstellung, dass das Kriegsschiff sogar gesunken sei, widersprach Moskau in seiner Erklärung. Das Schiff werde in den Hafen zurückgebracht, hieß es. Es laufe nicht Gefahr, zu sinken.

Lese-Tipp: So blickt russisch-ukrainisches Paar auf den Krieg

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Russlandexperte Weber: "Eine weitere Blamage für die Russen"

Sicherheitsexperte Dr. Joachim Weber ist Experte für Sicherheitspolitik und geopolitische Strategieberatung am Institut für Sicherheitspolitik der Universität Kiel.
Dr. Joachim Weber ist Experte für Sicherheitspolitik und geopolitische Strategieberatung am Institut für Sicherheitspolitik der Universität Kiel.
RTL

Für Sicherheits- und Russlandexperte Dr. Joachim Weber ist die Tatsache, dass das ukrainische Militär ein solches Schiff offenbar treffen und beschädigen kann „eine weitere Blamage für die Russen.“ „Das Schiff ist sehr wichtig, sehr kampf-kräftig und sehr groß“, so Weber. „Das ist ein großer taktischer Erfolg für die Ukrainer.“

Könnte der Ausfall der „Moskwa“ womöglich sogar größere Auswirkungen auf den Ausgang des Krieges haben? Eher nicht, glaubt der Experte. „Es ändert nicht direkt etwas am Krieg“, sagt Weber. „Aber es könnte bewirken, dass die Russen mit ihrer Marine zurückhaltender werden.“ Kriegsschiffe wie die Moskwa sind sehr teuer, Schäden an diesen dementsprechend schmerzhaft.

Ukraine-Krieg: "Moskwa" sorgte bei Angriff auf die Schlangeninsel für Schlagzeilen

Die „Moskwa“ ist das Flaggschiff der russischen Flotte im Schwarzen Meer – ein zentraler Bestandteil von Russlands militärischer Macht im Krieg gegen die Ukraine. Das 12.500 Tonnen schwere Schiff verfügt normalerweise über eine Besatzung von rund 500 Mann.

Bereits zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hatte die „Moskwa“ international für Schlagzeilen gesorgt. Der russische Kreuzer war gemeinsam mit dem wesentlich kleineren Schiff Vasily Bykov beim Angriff auf die strategisch wichtige Schlangeninsel eingesetzt worden. Als die russischen Soldaten die ukrainische Besatzung der Insel aufforderte, sich zu ergeben, antworteten diese: „Russisches Kriegsschiff, f***t euch!“

Russland hatte damals erklärt, alle 13 ukrainischen Soldaten auf der Insel seien getötet worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj widersprach dieser Darstellung allerdings wenig später. Er teilte mit, einige der Soldaten auf der Insel hätten überlebt.

Im Video: "Russisches Kriegsschiff, f***t euch!"

Unsere Reporter vor Ort, Interviews und Analysen - in unserer Videoplaylist

Playlist 50 Videos

So können Sie den Menschen in der Ukraine helfen

Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an. Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier!