Diese Kinder brauchen dringend Hilfe

Krebskranke Kinder auf der Flucht: Kinderklinik Essen nimmt kleine Patienten aus der Ukraine auf

Ein Bus mit 21 Kindern und ihren Familien fährt in Essen vor der Kinderklinik vor. "Wir mussten unsere ganze Familie zurücklassen, wir wollten nicht gehen, aber wir mussten. Unsere Tochter braucht dringend ärztliche Behandlung", sagt eine der Mütter, die aussteigt. Sie alle sind vor dem Krieg in der Ukraine geflohen. Sie alle haben krebskranke Kinder, die dringend behandelt werden müssen. Weil Polen mit der Versorgung der vielen Menschen in Not kaum noch nachkommt, nehmen nun auch Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen die kleinen Patienten auf.
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Einige bleiben in Essen, für andere geht es direkt weiter

„Wir wurden um Unterstützung gebeten, weil man in Krakau an die Belastungsgrenzen gekommen war“, erklärt ein Sprecher des Universitätsklinikums. Fünf der jungen Patienten würden nun in Essen medizinisch betreut. Die anderen werden auf andere Krankenhäuser in NRW verteilt, etwa in Köln, Bonn, Aachen, Münster, Dortmund oder Krefeld.

Angekommen in Essen werden die Patienten im Alter von 3 bis 17 Jahren erst mal auf Corona getestet und mit einer Mahlzeit und Getränken versorgt. Die Jungen und Mädchen wirken müde, einige körperlich schwach, ein Kind sitzt im Rollstuhl. Alle haben eine harte Zeit hinter sich, und auch vor ihnen liegt eine schwierige Zeit. "Es muss die medizinische Versorgung gewährleistet sein und auch die Weiterbehandlung und es wird über Monate gehen", sagt Dirk Reinhardt, Direktor der Kinderklinik Essen, im RTL-Interview.

06.03.2022, Nordrhein-Westfalen, Essen: An Krebs erkrankte Kinder und Ihre Begleitpersonen steigen im Universitätsklinikum in Essen aus einem Bus. Die schwer kranken Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren konnten in der Ukraine nicht mehr versorgt werden. Russland hatte am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Foto: Henning Kaiser/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Krebskranke Kinder kommen in Essen an.
hka vco, dpa, Henning Kaiser

Die jungen Patienten stammen aus verschiedenen Teilen der Ukraine, so auch aus Kiew, Odessa oder Lwiw. Dem Kliniksprecher zufolge waren sie in ihrer Heimat nicht mehr sicher. „Bevor die Lage weiter eskaliert, hat man versucht, wenigstens die Kinder rauszuholen.“ Wann sie zurück in ihre Heimat können, ist völlig ungewiss. Denn niemand weiß, wie lange der Krieg in der Ukraine noch anhält und wie lange es dauert, bis dort wieder kleine Krebspatienten lückenlos versorgt werden können. (jgr, mit dpa)

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