Familie trauert um dreijähriges Mädchen, das so tapfer gegen den Krebs kämpfte„Elisa hat ihre Flügel bekommen”

Elisa (3) hat nicht mehr lange zu leben.
Elisa, als es ihr noch gut ging.
Gofundme

Heute brennen in Deutschland unzählige Kerzen.
Kerzen für die kleine Elisa, die jetzt so unfassbar viel zu früh diese Welt verlassen musste. Und für ihre Familie: für ihre Mama Melissa, ihre große Schwester Clara, die immer auf sie aufpasste, und für ihren Papa Alexander, dessen Worte in den letzten Monaten, in denen über 130.000 Menschen das Schicksal der Familie Karstens mit dem Hashtag #fürelisa verfolgten, jeden Tag durch Mark und Knochen gingen. Elisa wurde nur drei Jahre alt.

Elisa starb in den Armen ihrer Eltern

„Am Sonntagabend hat unsere kleine Elisa ihre Flügel bekommen. Ganz still, ganz friedlich, in unseren Armen. So ruhig, so zart, als hätte sie gewusst, dass es jetzt Zeit ist”, nimmt der trauernde Vater mit einem Instagram-Post Abschied. Seitdem stehe ihre Welt still: „Unser Zuhause ist voller Erinnerungen, voller Liebe und doch so still wie nie. Jeder Blick in ihr Zimmer, jedes Geräusch im Haus erinnert an sie. Und doch spüren wir sie. In der Sonne, die durchs Fenster scheint. Im Wind, der leise an uns vorbeizieht. Im Schmetterling, der sich für einen Moment neben uns niederlässt.”

Die Familie bedankt sich bei jedem, der sie auf diesem Weg begleitet hat: „Elisa soll weitergetragen werden. In euren Herzen, in euren Geschichten, in jedem kleinen Stück Liebe, das ihr weitergebt. Denn wer einmal so viel Licht in die Welt gebracht hat, bleibt ein Teil von ihr.”

Elisa hat es allen gezeigt

Ihr kleiner Körper hat lange gekämpft. Viel länger als die Ärzte es ihm zugetraut hatten. In ihrem Hirn hatte sich ein inoperabler Tumor breit gemacht. Als wir im Januar mit Alexander Karstens sprachen, dachten noch alle, dass Elisa maximal bis Juni überleben würde. Einen Tag vor Weihnachten hatte man ihrem Vater und seine Frau den Boden unter den Füßen weggerissen, als die Ärzte die Diagnose aussprachen: „Man erklärte uns, dass Elisa daran sterben wird“, sagte der Vater damals im RTL-Interview. „Die Ärzte erkannten auf den Aufnahmen einen seltenen und aggressiven Tumor, der direkt den Hirnstamm angreift. Ein sogenanntes Ponsgliom.“

Bei der Diagnose DIPG (diffuses intrinsisches Ponsgliom) handelt es sich um Tumore des Kindesalters, die im Hirnstamm (Pons) auftreten. Laut Hirntumor-Informationsdienst erkranken jährlich lediglich ein bis zwei von 100.000 Menschen an dem seltenen Tumor. Deswegen gilt die Krebsart auch als besonders seltene Erkrankung.

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Elisa erhielt ONC201, ein neuartiges Medikament gegen Krebs

Um Elisa noch ein paar lebenswerte Monate zu schenken, erhielt sie Therapien, die zuerst anschlugen. Die Familie nutzte jede Sekunde, um das Leben von Elisa mit gemeinsamen Erinnerungen zu füllen. Sie wollte noch einmal fliegen und bekam den Wunsch mehrfach erfüllt. Sie reiste und erlebte. Viele Menschen haben gespendet, damit all das möglich wurde. 250.000 Euro kamen in einer Aktion bei GoFundMe zusammen. Elisa erhielt zudem das Medikament ONC201, das Biontech entwickelt hat, um das Wachstum von Tumoren zu verlangsamen. Nicht jeder Patient kommt infrage, doch für kurze Zeit wieder ein Hoffnungsschimmer: Elisa wurde ausgewählt, und sie vertrug die Tablette trotz möglicher schwerer Nebenwirkungen sehr gut. Doch irgendwann half nichts mehr. Der Tumor wuchs plötzlich schneller und schneller. Für Alexander und seine Frau ist klar: Die Zeit ist gekommen.

Im Video: Warum dieses Gedicht das Netz zu Tränen rührt

Die Karstens schufen Erinnerungen und ein großes Bewusstsein

Auch die letzten Wochen nahm er seine Follower mit auf die schwerste Reise, die Eltern machen können. Dann der Post, der alle erschaudern ließ:

„Wir haben uns schon verabschiedet.

Leise. Ohne große Worte.
Wir haben ihr gesagt, dass sie keine Angst haben muss.
Dass sie gehen darf, wenn sie nicht mehr kann.
Dass da, wo sie hingeht, alles leicht ist.
Kein Schmerz, keine Mühe, keine Angst.

Wir haben ihr gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen muss.
Dass wir hier aufeinander aufpassen,
dass sie loslassen darf, ohne sich umzusehen.
Dass sie all das Gute mitnimmt,
das sie in uns hinterlässt.

Wir haben ihre Hand gehalten und gespürt,
dass Liebe manchmal bedeutet, nichts mehr festzuhalten.
Nur da zu sein.
Still. Friedlich. Voller Dankbarkeit.“

Worte, die kaum zu ertragen sind. Und doch hat das Schicksal der Familie Karstens so viel bewirkt: Es hat wieder einmal gezeigt, wie dankbar wir alle sein können und sollten, die Kinder haben, die gesund sind – und uns manchmal um den Verstand bringen. Auch dafür hat Alexander in einem Post – mal wieder – die perfekten Worte gefunden: „Wartet nicht auf irgendwann. Wartet nicht auf später. Sagt heute, dass ihr liebt. Nehmt euch heute die Zeit. Haltet fest, was euch wichtig ist. Denn niemand weiß, wie viele Tage bleiben.“ Ruhe in Frieden, kleine Elisa! Wir werden dich nie vergessen.