Die Diagnose kam einen Tag vor Weihnachten
„Da wird dir das Herz rausgerissen!” Todkranke Elisa (3) hat noch drei große Wünsche

Die dreijährige Elisa hat vermutlich nur noch ein halbes Jahr zu leben.
Seit dem 23. Dezember 2024 ist für Familie Karstens nichts mehr, wie es war. An diesem Tag erfahren die Eltern im Krankenhaus, dass ihre kleine Tochter einen seltenen, bösartigen Tumor hat. „Man erklärte uns, dass Elisa daran sterben wird“, erinnert sich ihr Vater im RTL-Interview. Wie die Eltern mit der schrecklichen Diagnose umgehen und für welche drei letzten Wünsche Elisas Papa jetzt Spenden sammelt.
Zeit vor Schock-Diagnose: „Lebten wie eine normale Familie“
Der Tag vor Heiligabend stellt das Leben von Familie Karstens innerhalb weniger Stunden auf den Kopf.
Bis dahin hätten sich Elisas Eltern aus Schwarzenbek (Schleswig-Holstein) nie vorstellen können, dass mit ihrer kleinen Tochter gesundheitlich etwas nicht stimmen könnte. „Wir lebten wie eine normale Familie. Beide Kinder waren gesund, hatten ihre Freunde und waren voller Lebensfreude“, erzählt Vater Alexander Karstens. Er wirkt gefasst, kann aber immer noch nicht glauben, mit welcher Diagnose seine Tochter jetzt zu kämpfen hat. „Alles begann eine Woche vor dem 23. Dezember 2024. Elisa fing an, taumelig zu laufen. Ich dachte, das sei eine Gleichgewichtsstörung“, erinnert sich Alexander Karstens. Am 22. Dezember ist er mit Elisa auf dem Spielplatz, als sich die Lage dramatisch verschlimmert: „Sie konnte sich dann plötzlich kaum noch auf den Beinen halten. Geradeaus laufen hat nicht mehr funktioniert.“
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Tag vor Heiligabend: Ärzte stellen seltenen Tumor fest
Beunruhigt fahren die Eltern direkt am nächsten Tag mit Elisa ins Krankenhaus. Dort wird ein MRT angefertigt. „Die Ärzte erkannten auf den Aufnahmen einen seltenen und aggressiven Tumor, der direkt den Hirnstamm angreift. Ein sogenanntes Ponsgliom“, erklärt der Vater.

Bei der Diagnose DIPG (diffuses intrinsisches Ponsgliom) handelt es sich um Tumore des Kindesalters, die im Hirnstamm (Pons) auftreten. Laut Hirntumor-Informationsdienst erkranken jährlich lediglich ein bis zwei von 100.000 Menschen an dem seltenen Tumor. Deswegen gilt die Krebsart auch als besonders seltene Erkrankung.
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Elisas Vater: „Mit einem Tumor rechnet man nicht“
Trotz der auffälligen Symptome hätten Elisas Eltern niemals an eine derart schlimmen Ursache geglaubt. „Es kam sehr überraschend. Mit einem Tumor rechnet man nicht“, schildert Elisas Papa. Als die Ärzte den Eltern den Befund mitteilen, wollen die Karstens die Diagnose erst gar nicht wahrhaben. „Da wird einem das Herz herausgerissen, so hat sich das angefühlt“, beschreibt Alexander Karstens jenen Moment. Die behandelnden Mediziner im Krankenhaus hätten schnell sehr deutlich gesagt, dass Elisa leider überhaupt keine Chance gegen den Tumor habe und „nicht mehr lange zu leben” hätte.
Elisa macht aktuell eine fünfwöchige Strahlentherapie, um noch einige Monate zu gewinnen, in denen es ihr gut geht. Für die letzte Zeit mit seiner Tochter hat sich Alexander Karstens, der als leitender Angestellter bei einem Metallbauer arbeitet, von der Arbeit freistellen lassen. Um diese Monate sorgenfreier gestalten und noch so viel wie möglich mit Elisa unternehmen zu können, sammelt er auf der Plattform GoFundMe Spenden. Mittlerweile wurde das Spendenziel erreicht, mehr als 170.000 Euro sind bereits zusammengekommen. Die Anteilnahme ist riesig.
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Drei letzte Wünsche – das ist Elisas Bucket List
„Elisa wünscht sich unbedingt nochmal zu fliegen, am besten mehrfach“, erzählt ihr Papa. Ob in die Berge oder ans Meer, Elisas Eltern wollen noch möglichst oft mit ihrer Tochter ins Flugzeug steigen. Sechs bis acht Monate bleiben ihnen laut ärztlicher Prognose noch gemeinsam - eine Zeit, die die Familie auskosten möchte. „Ein Familienurlaub ins Warme wäre schön, zum Beispiel nach Ägypten“, hofft der Vater. Ein weiterer Wunsch der Dreijährigen sei eine Reise ins Disneyland Paris.
Elisa sei ein großer Fan von Eiskönigin Elsa, also von der Disney-Reihe „Frozen“, und könnte diese Leidenschaft im Freizeitpark voll ausleben. Auch wenn seine Tochter nicht mehr gerettet werden kann, wünscht sich ihr Vater, dass andere Eltern bei ihren Kindern ganz genau hinschauen. Sein eindringlicher Appell: „Es geht uns auch darum, dass andere Eltern dafür sensibilisiert werden. Sie sollten schon erste Symptome, die in eine ähnliche Richtung gehen, sehr ernst nehmen.“