Mittelmaß statt Reisespaß

Preise „sehr mangelhaft“! Welche Rastanlage im großen ADAC-Test durchfällt

von Monika Krause

Die Fahrt in den Urlaub sollte eigentlich geprägt sein von Vorfreude und guter Stimmung, stattdessen wird letztere oft getrübt durch Stau, dreckige Sanitäranlagen und hochpreisige Verpflegung an der Autobahn. Der ADAC stellt jetzt mit einem umfangreichen Test von 40 Rastanlagen in ganz Deutschland fest: Das größte Ärgernis sind tatsächlich die hohen Preise!

Mangelhaft: Diese Rastanlage schneidet am schlechtesten ab!

Autofahrer aufgepasst! Wer auf der A9 (München-Berlin) unterwegs ist, sollte sich gut überlegen, wo er eine Pause einlegt, ein Besuch der Rastanlage Hermsdorfer Kreuz West (Thüringen) könnte die Vor-Urlaubsstimmung nämlich gehörig vermiesen. Das gastronomische Angebot wird vom ADAC zwar mit „gut“ bewertet, dafür bekommen die Sanitäranlagen nur ein „mangelhaft“, die Preise sogar ein „sehr mangelhaft“. Daneben soll der Service nur „ausreichend“ sein. Für ein erholsames Päuschen auf einer langen Fahrt sprechen diese Ergebnisse leider nicht.

Die Barrierefreiheit der Außenanlage und der Raststätte selbst sei ebenfalls nur „mangelhaft“.

Lesetipp: Urlaubs-Check fürs Auto: Darauf sollten Sie vor der Reise achten!

Testsieger: Hier stimmt (fast) alles

Die Rastanlage Ohrenbach West an der A7 (Höhe Nürnberg) schnitt im Test am besten ab: Note „gut“. Ein großes Angebot an warmen Speisen und die saubere Sanitäranlage überzeugen die Tester. Zudem weise die Rastanlage Frauen- und auch Behindertenparkplätze vor, die einen „sehr guten“ barrierefreien Zugang zum Gebäude ermöglichen würden.

Für Elektro-Autofahrer gibt es ausreichend Lademöglichkeiten, auch schnelle Ladesäulen mit 350 kW. Der einzige Kritikpunkt – so wie bei allen getesteten Anlagen – sind die zu hohen Preise.

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ADAC kritisiert zu hohes Preisniveau

Im Vergleich zu Autohöfen seien die Preise an den Tankstellenshops und den Restaurants der Rastanlagen auffällig hoch. Teilweise soll der günstigste Cappuccino zum Mitnehmen ganze 4,99 € kosten, eine Warnweste 9,99 €.

Der Preishammer zeigt sich besonders im direkten Produktvergleich. Ob Kaugummi, Energy Drink oder eine Packung Chips – die Preise unterscheiden sich enorm! So zahlen Kunden für eine Flasche 0,5 Liter stilles Wasser bei der günstigsten Rastanlage nur 0,99 €, bei der teuersten sogar 3,29 €!

An dieser Stelle der ganz klare Tipp: Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen möchte, sollte sich für längere Autofahrten am besten eigene Verpflegung von Zuhause mitnehmen.

Luft nach oben: Test-Ergebnisse nur mittelmäßig

Toilettenpausen sind bei längeren Autofahrten unumgänglich, gleichzeitig können sich alle Mitfahrer so mal kurz die Beine vertreten. Die gute Nachricht: 90 Prozent der getesteten Rastanlagen punkten mit „guten“ oder sogar „sehr guten“ Sanitäranlagen. Alle Toiletten waren laut ADAC optisch sauber und gepflegt – ein Zustand, der hoffentlich auch noch während der Hauptsaison erhalten bleibt.

Eine schlechte Nachricht gibt es für alle Camper: Bei keiner der Anlagen gab es eine Möglichkeit für Frischwasser oder eine Entleerungsstation für Campingtoiletten. Zudem müssen entsprechende Fahrzeuge bei der Hälfte der Anlagen neben LKWs parken, was insbesondere bei Familien mit Kindern eine Gefährdung darstellt.

Unser Fazit: Ein kurzer Umweg zu Autohöfen außerhalb der Autobahn kann sich oft lohnen, besonders dann, wenn Sie auch tanken müssen.