Personalnot im Ferienparadies
Das bedeutet der Fachkräftemangel für unseren Sommerurlaub

In beliebten Urlaubsregionen in Südeuropa kämpft die Tourismusbranche mit einem massiven Personalmangel. Tausende Stellen in Hotels und Restaurants sind unbesetzt. Die Reisebüros rechnen dadurch mit Nachteilen für Urlauber.
Viele Urlauber, wenig Personal
Griechenland, Spanien, Frankreich oder Italien zählen auch in diesem Jahr zu den Top-Adressen bei deutschen Reise-Fans. Doch immer weniger Menschen wollen dort arbeiten, wo andere Urlaub machen. So rechnet der italienische Tourismusverband Assoturismo Confesercenti für die Frühlingsmonate mit mindestens 50.000 fehlenden Fachkräften.
In Griechenland sollen nach „Handelsblatt“-Informationen in diesem Jahr 80.000 Beschäftigte fehlen. Auch Frankreich beklagt mehr als 200.000 unbesetzte Stellen in der Tourismuswirtschaft. Damit fehlen viele wichtige Fachkräfte in Ferienregionen, die nach der Corona-Pandemie wieder mehr und mehr nachgefragt werden und steigende Besucherzahlen erwarten.
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Weniger Fachkräfte nach der Pandemie
Während die Urlauber nach der Pandemie wieder zurückgekehrt sind, haben viele Beschäftige der Branche den Rücken gekehrt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Tourismusverbandes WTTC. Demnach sind in der Pandemie eine Reihe von beurlaubten oder entlassenen Mitarbeitern aus der Tourismuswirtschaft in andere Branchen gewechselt.
Dazu habe die Pandemie zu einem Rückgang der Gastarbeiter geführt, die für Tourismusbetriebe von entscheidender Bedeutung sind.
Die deutschen Reisebüros sehen als Grund für die Personalnot nicht nur den Fachkräftemangel, sondern vor allem auch schlechte Löhne in den Ferienparadiesen: „Durch die steigende Inflation und die coronabedingt fehlenden, finanziellen Reserven, aber auch durch Sparmaßnahmen einzelner Leistungsträger reicht die Bezahlung in vielen Zweigen der Branche einfach nicht aus“, so der Verband unabhängiger selbstständiger Reisebüros VUSR im RTL-Interview. Ein Ende der Problematik sei demnach noch nicht in Sicht.
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Reisebüros fürchten Nachteile für Urlauber
Der Personalmangel in beliebten Tourismusregionen wirkt sich nicht nur auf Reisebüros und Reiseveranstalter aus, sondern könnte auch Urlaubern Probleme bereiten: „Es fehlen dadurch Kapazitäten an Betten, Flügen und auch im Service. Dies wirkt sich bereits auf die Reisepreise aus und führt zu Flugstreichungen“, heißt es vom Reisebüroverband VUSR im RTL-Interview. Die Büros hoffen deshalb, dass sich die Situation in den Feriengebieten bis zum Sommer schnell beruhigt hat. Damit nicht nur Urlauber, sondern auch Arbeitnehmer voll auf ihre Kosten kommen.
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