Unternehmen spricht von ArbeitsverweigerungZu lange auf dem Klo – Mann kriegt die Kündigung

Auf der Toilette seiner Firma saß der Mann unfreiwillig fest. (Symbolbild)
Der Mann soll bis zu vier Stunden auf der Toilette verbracht haben (Symbolbild).
dpa

Die ständigen Toilettenpausen kosteten ihn den Job.
Weil er immer wieder zu viel Zeit auf dem Klo verbracht hat, ist ein Mann in China von seinem Arbeitgeber gefeuert worden. Der Ingenieur mit dem Nachnamen Li soll an manchen Tagen bis zu vier Stunden auf dem stillen Örtchen verbracht haben – das Unternehmen wertete dies als Arbeitsverweigerung.

Überwachungskameras dokumentierten stundenlange Toilettenpausen

Die Pausen des Mannes aus der chinesischen Provinz Jiangsu sollen oft länger als eine Stunde gedauert haben, berichtet die South China Morning Post. Der Arbeitgeber konnte Li über eine Chat-App nicht erreichen und wertete Aufnahmen von Überwachungskameras aus, die die häufigen Klobesuche dokumentiert haben sollen.

Weil der Ingenieur zwischen April und Mai 2024 laut Arbeitgeber insgesamt 14 solcher langen Pausen eingelegt hatte, wurde er entlassen. Der längste Toilettengang soll satte vier Stunden gedauert haben.

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Mann begründet Klobesuche mit Hämorrhoidenproblemen

Li verklagte das Unternehmen, bei dem er seit 2010 tätig war, wegen der unrechtmäßigen Kündigung seines Arbeitsvertrags. Die langen Pausen begründete er mit gesundheitlichen Problemen. Da er an Hämorrhoidenproblemen leide, könne er die Toilettengänge nicht verhindern. Als Beweis präsentierte Li Medikamente gegen seine Beschwerden und Operationsberichte vom Januar dieses Jahres. Er forderte eine Entschädigung in Höhe von 320.000 Yuan (rund 39.000 Euro).

Argumente, die das Gericht nicht überzeugten: Es war der Ansicht, Lis Zeiten auf der Toilette hätten seine körperlichen Bedürfnisse „weit überstiegen”. Er hätte seinen Arbeitgeber über die Probleme informieren oder sich krankschreiben lassen müssen.

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China: Streit um lange Toilettengänge vor Gericht beigelegt

Nach zwei Verhandlungsterminen vermittelte das Gericht einen Vergleich zwischen beiden Parteien und überzeugte das Unternehmen, den Fall mit einer Entschädigungszahlung beizulegen. Immerhin 30.000 Yuan (rund 3.600 Euro) bekommt Li nun von seinem früheren Arbeitgeber. Wie es ihm gesundheitlich geht, ist nicht bekannt.

Verwendete Quellen: South China Morning Post, AD