Sicherheit im Urlaub lässt sich vorbereitenÄgypten-Urlauberin erhebt Missbrauchsvorwürfe – das rät der RTL-Reiseexperte

von Ralf Benkö und Johanna Kroke

Dieser Traumurlaub nahm kein gutes Ende!
Sümeyra (27) und ihr Freund (31) müssen das im November während ihres Ägypten-Urlaubs feststellen. Die junge Frau berichtet RTL, sie sei bei einem Reitausflug von einem Tourguide missbraucht worden, auch die Polizei sei keine Hilfe gewesen. RTL-Reiseexperte Ralf Benkö schätzt die Situation ein und erklärt, wie ihr schon bei der Reiseplanung auf eure Sicherheit achten könnt.

Verhaftet und selbst vor Gericht gestellt

Auf einem Pferd will Sümeyra sich bei einem Ausflug in Hurghada fotografieren lassen. Während ihr Freund am Strand wartet, sei sie von dem Tourguide ins Meer begleitet worden. Dabei sei es zum Übergriff gekommen, erklärt die 27-Jährige im Interview mit RTL. Doch als das Paar noch am selben Tag die Polizei aufgesucht habe, habe es keine Hilfe bekommen.

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Stattdessen, so berichtet Sümeyra, sei das Paar verhaftet und vor Gericht gestellt worden – ohne Übersetzer oder Kontakt zur Botschaft. Unabhängig überprüfen lässt sich ihre Geschichte nicht, denn die Anzeige, die die junge Frau bei der örtlichen Polizei macht, wird nicht verfolgt, sondern fallen gelassen.

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Sicherheitshinweise prüfen

Sexuelle Übergriffe scheint es in Ägypten immer wiederzugeben, darauf weist auch das Auswärtige Amt hin. „Wenn man sich die Reisehinweise für Ägypten anschaut, dann wird man sehen, dass da unter anderem steht, vergleichsweise niedrige Kriminalitätsrate“, sagt RTL-Reiseexperte Ralf Benkö. „Aber es gibt einen Hinweis, dass es durchaus zu sexuellen Übergriffen zum Beispiel auch in Hotelanlagen kommen könnte.“

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Es ist ratsam, die Hinweise zur Sicherheit im Blick zu haben, erklärt Benkö. Er empfiehlt Urlauberinnen und Urlaubern, sich vor einer Reise die entsprechenden Landesinformationen vom Auswärtigen Amt anzuschauen. Bei der Behörde würden die Informationen immer auf dem neusten Stand gehalten.

Renommierte Anbieter und Kundenbewertungen

Schon während der Urlaubsplanung können Reisende auf ihre Sicherheit achten. „Gerade Ausflüge, das sehen wir in Ägypten, sind immer wieder mal ein Problem, wenn Urlauberinnen und Urlauber an Firmen geraten, die es mit der Sicherheit nicht so genau halten”, sagt Ralf Benkö. Dabei spricht der Experte nicht nur von Vorfällen, wie Sümeyra sie erlebt haben will: „Das kann auch um die Qualität gehen, der Fahrzeuge, die verwendet werden oder der Leitung vor Ort.”

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Der Experte rät, über namhafte Reiseveranstalter zu buchen und vorher die Bewertungen anderer Kunden zu lesen. „Wenn ich bei einer Firma übers Internet buche, die ich nicht kenne, die vielleicht ganz klein ist in Ägypten, die, wenn es dann Probleme gibt, auch kaum ansprechbar ist für mich, habe ich ein Problem.”

Botschaft oder Konsulat kontaktieren

Doch auch bei guter Vorbereitung kann im Urlaub etwas passieren, weiß der RTL-Reiseexperte. Gerade in Fällen, in denen die Polizei eingeschaltet werden muss, empfiehlt Benkö: „Mein Tipp: Zuerst einmal, wenn die Zeit ist, die Botschaft und das Konsulat zu kontaktieren und die Situation zu schildern.”

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Beide Stellen können mit wichtigen Informationen unterstützen, einen Übersetzer oder eine Begleitung stellen, die mit den Behördenangelegenheiten vor Ort im Urlaubsland unterstützt. „Das ist ganz wichtig, dann nicht alleine und vorschnell zu handeln, sondern sich auch da erst mal Rat zu holen, bevor man eine Anzeige erstattet”, meint der Experte. „Denn es kann eben sein, dass diese Anzeige nicht einfach so stehen bleibt, dass dann auch die Beschuldigten versuchen, sich zu wehren.”

Genau in so eine Situation wollen Sümeyra und ihr Freund geraten seien. Von der Polizei seien sich nicht als Opfer, sondern ebenfalls wie Täter behandelt worden. Das Paar beendet nach dem Vorfall den Urlaub frühzeitig. Mit ihrer Geschichte will Sümeyra jetzt vor allem andere Urlauberinnen und Urlauber warnen, sagt sie.