Rund 1100 Jobs sollen abgebaut werdenModekonzern Esprit schließt jede zweite Filiale in Deutschland

 Eine Filiale des Modekonzerns Esprit, der sich wegen der Coronakrise in ein Schutzschirmverfahren flüchten will. Köln, 07.04.2020 *** A branch of the fashion group Esprit, which wants to take refuge in a protective umbrella procedure because of the corona crisis Cologne, 07 04 2020 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Eine Filiale des Modekonzerns Esprit, der sich wegen der Coronakrise in ein Schutzschirmverfahren flüchten will. Köln,
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Der angeschlagene Modekonzern Esprit will rund die Hälfte seiner Geschäfte in Deutschland schließen - insgesamt rund 50 Filialen. Etwa 1100 Stellen in den Läden und der Verwaltung sollen gestrichen werden. Weitere 100 Stellen sollen in Asien wegfallen.

Modebranche liegt am Boden

Der Modekonzern hatte bereits Ende März für mehrere unter der Corona-Krise leidende deutsche Tochtergesellschaften ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich vor Forderungen der Gläubiger zu schützen. Am Mittwoch habe das Insolvenzgericht der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zugestimmt, berichtete Esprit. Sachverwalter ist dabei der Rechtsanwalt Biner Bähr.

Fast im Wochentakt mussten seit Ausbruch der Corona-Krise namhafte Modehersteller und Textilhändler Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen oder gleich Insolvenzanträge stellen. „Wir laufen große Gefahr, dass Traditionshäuser, die unsere Innenstädte seit vielen Jahrzehnten prägen, in die Insolvenz gehen“, warnte Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), angesichts der Krise.

Die Schließungspläne von Galeria Karstadt Kaufhof ließen in vielen betroffenen Städten die Sorge vor einer Verödung der Innenstädte wachsen. Schließlich sind die Warenhäuser in vielen Fußgängerzonen noch immer ein wichtiger Kundenmagnet. Doch wäre Galeria Karstadt Kaufhof ein Einzelfall - die Sorgen wären wohl geringer.

Auch der Fast-Fashion-Hersteller Zara hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, Filialen zu schließen. Und auch C&A, Runners Point oder Tally Weijl hatten bereits angekündigt, Filialen zu schließen oder sich ganz aus dem Markt zurückzuziehen. Ein Ende der Probleme für die Branche ist derzeit noch nicht absehbar. Im Gegenteil: Erst vor einigen Tagen stellten mit dem Hosenspezialisten Hiltl und der Deutschland-Tochter des schwedischen Modehändlers Gina Tricot weitere Unternehmen Insolvenzanträge.

Quelle: DPA / RTL.de