„Machen es uns so gemütlich wie möglich"
Millionendiebin Mirnesa S.: So verbringe ich mein erstes Weihnachten im Knast

Drei Jahre Knast für einen Millionendiebstahl bei einer Geldtransportfirma: Mit dem Urteil ist Mirnesa S. noch gut weggekommen. Sie sitzt ihre Strafe im Frauengefängnis in Schwäbisch Gmünd ab. Auf den Luxus, den sie so liebte, muss sie dort verzichten.
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Der Millionendiebin geht es im Gefängnis „ganz gut"
Mirnesa S. wirkt regelrecht scheu, als RTL sie zum Interview trifft. Sie trägt eine Brille, hat die inzwischen dunkleren Haare zu einem Zopf zusammengebunden – auf den Fahndungsfotos war sie mit wasserstoffblondem Haar zu sehen. „Mir geht es ganz gut“, sagt die 42-Jährige mit entspannter Miene. „Die Zeit verfliegt hier.“ Im Gefängnis? Das hört man von Insassen nicht oft. „Ich arbeite ja“, berichtet Mirnesa S. Sie stellt unter anderem Dichtungen für Autos her – von montags bis freitags, jeweils von 7 bis 15 Uhr. „Nichts Spektakuläres.“ Anders als in der Untersuchungshaft, wo sie 22 Stunden in der Zelle verbringen musste, seien die Tage dadurch nicht mehr so eintönig.
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Mirnesa S. postete während der Flucht Tiktok-Videos
Aber kann Mirnesa S. den dreisten Diebstahl, für den sie verurteilt worden ist, einfach weglächeln? Zur Erinnerung: Am 14. Oktober 2022 stiehlt Mirnesa S. mit zwei Komplizen 1,25 Millionen Euro Bargeld bei ihrem Arbeitgeber, einem Sicherheitsunternehmen. Sie taucht im Ausland unter und postet von dort regelmäßig Videos auf Tiktok, auch bei „Aktenzeichen XY… ungelöst“ wird nach ihr gefahndet. Im Januar stellt sich die 42-Jährige den deutschen Behörden, am Stuttgarter Flughafen klicken die Handschellen. Weil sie vor Gericht ein ausführliches Geständnis abgibt, fällt die Strafe nicht höher aus – es wären auch zehn Jahre Haft möglich gewesen.
Millionendiebin Mirnesa S.: Neue Liebe im Knast
Während ihr damaliger Freund, der sie zu dem Diebstahl angestiftet haben soll, noch auf der Flucht ist, hat sich Mirnesa S. im Knast neu verliebt: in einen Mithäftling – sogar die Hochzeit ist schon geplant. Bislang kann sie ihm nur Briefe schreiben, gesehen hat sie ihn noch nie. Als Eheleute wären aber auch Treffen möglich.
Im Frauengefängnis Schwäbisch Gmünd kommt keine Weihnachtsstimmung auf

Auch ohne ihren neuen Freund will die Millionendiebin im Gefängnis Weihnachten feiern. „Wir machen es uns hier so gemütlich, wie es geht“, sagt sie. „Wir werden zusammen kochen, backen, zusammensitzen.“ Die richtige Stimmung verspürt sie allerdings nicht. „Viele Frauen hier sind depressiv. Ich lasse mich davon nicht beeinflussen, aber man merkt es den Frauen an. Wenn sie Kinder haben, ist es noch schlimmer“, erzählt Mirnesa S. Und ihre Vorsätze fürs neue Jahr? „Dass ich nicht mehr so etwas mache, was ich gemacht habe.“
Bei guter Führung kommt Mirnesa S. voraussichtlich im Januar 2025 auf freien Fuß. „Noch ein Jahr, dann hab ich's geschafft. Ich krieg das schon hin“, sagt sie. Von der Millionenbeute fehlt bis heute jede Spur.