Gitter statt GlamourHier wird Millionendiebin Mirnesa S. ins Gericht gefahren

Gitterstäbe statt Glitzer und Glamour!
Ihr Fall machte monatelang Schlagzeilen, jetzt steht die Millionen-Diebin Mirnesa S. in Stuttgart vor Gericht. Vor dem Landgericht wird ihr der Prozess gemacht. Und es könnte schnell gehen, nur zwei Verhandlungstage sind angesetzt. Die 42-Jährige stahl ihrem Arbeitgeber mehr als eine Million Euro, sie wurde europaweit gesucht.
Mirnesa S. soll 1,25 Millionen Euro gestohlen haben

Das freche Verbrechen ereignete sich im vergangenen Oktober bei einer Stuttgarter Geldtransportfirma. Mirnesa S. hatte ihre Beute in Höhe von 1,25 Millionen Euro einfach in eine Tasche gestopft und war damit über das Gelände ihres Arbeitgebers zu einem Fluchtwagen spaziert. Dessen Fahrer, Marko L., soll die Frau nach Wien gefahren haben, von wo aus sie über mehrere andere Länder nach Serbien floh. Dort soll sie nach einiger Zeit Angst vor ihren Komplizen bekommen und sich deswegen der deutschen Polizei gestellt haben.
Lese-Tipp: Geldtransport-Diebin (42) erbeutet eine Million Euro in bar
Doch die Beute ist weg, es wird spekuliert, dass sie das Geld zum Teil auf ihrer 101 Tage dauernden Flucht verprasst haben könnte.
Video: Mirnesa S. stellt sich am Flughafen der Polizei
Stuttgarter Millionenraub: Mutmaßlicher Drahtzieher auf der Flucht
Nun also der Prozess: Mirnesa S. erscheint gepflegt vor Gericht. Sie trägt einen Blazer, die Haare nach hinten geflochten und zu einem Dutt gesteckt. Sie zeigt sich reumütig, wirkt gefasst und klar, weint aber auch. Ihre Arbeit habe sie gemocht, sagt sie aus. Die Kollegen seien nett gewesen, sie habe ein gutes Verhältnis zu ihrem Arbeitgeber gehabt.
Lesen Sie auch: Polizei jagt Millionen-Diebin Mirnesa S. bei „Aktenzeichen XY“
Wo die Beute geblieben ist, wisse sie nicht. Sie habe sie auf dem Weg nach Serbien das letzte Mal in Wien gesehen, sagt sie aus. Sie habe noch 20.000 Euro von einem Komplizen bekommen.
Lesen Sie auch: Das sagen die ehemaligen Freundinnen der Millionen-Diebin
Im Fall einer Verurteilung drohen Mirnesa S. bis zu zehn Jahre Haft. Da sie geständig ist und ihre Komplizen belasten könnte, ist aber auch eine geringere Strafe denkbar. Im Vorfeld des Prozesses war über einen Deal der Diebin mit der Staatsanwaltschaft spekuliert worden. Nach dem mutmaßlichen Drahtzieher des Verbrechens wird noch immer gefahndet. Ein möglicher Komplize von Mirnesa S. wurde hingegen gefasst und sitzt in U-Haft. Ihm wird im September der Prozess gemacht.