„Ich kümmere mich lieber um meine Enkelkinder"Protz-Show nach Knast-Entlassung – doch jetzt will „Milliarden-Mike" alles anders machen
Es ist ein zweifelhafter Ruhm: Peter Mike Wappler (66) gilt als Deutschlands bekanntester Hochstapler.
Als „Milliarden-Mike" Mitte September aus dem Knast entlassen wird, macht er gleich wieder auf dicke Hose. Doch kurz darauf die überraschende Kehrtwende: Der 66-Jährige will seine kriminelle Karriere hinter sich lassen und nur noch für seine Enkel da sein.
Mit 18 wird Peter Mike Wappler Zuhälter auf St. Pauli
Wappler ist erst 18 Jahre alt, als er auf St. Pauli ins Zuhältergeschäft einsteigt: der Beginn eines Lebens als professioneller Hochstapler. Der Deutsche Meister im Juniorenboxen, der in einem Wohnwagen in Lübeck aufwuchs, bricht die Sonderschule ab und macht Geld mit windigen Jobs. Bis heute kann Wappler kaum lesen und schreiben.
„Milliarden-Mike" verbringt sein halbes Leben im Knast

Als Börsenspekulant, Diamantenhändler oder Besitzer einer Modelagentur ist Wappler in krumme Geschäfte verwickelt. Er verkauft Immobilien, Schmuck und Antiquitäten, die ihm gar nicht gehören. Immer wieder landet er wegen seiner Straftaten im Knast: Rund die Hälfte seines Lebens hat „Milliarden-Mike" hinter schwedischen Gardinen verbracht.
Wappler zeigt sich gern mit dicken Autos, wirft mit Geld im wahrsten Sinne des Wortes um sich. Dass sein Vermögen zum großen Teil ergaunert ist – für den Profi-Hochstapler kein Problem. Er denkt gar nicht daran, dies zu verbergen. Im Gegenteil: 2013 schreibt Wappler seine Biografie mit dem Titel „Milliarden-Mike – Ich hab sie alle abgezockt".
Hochstapler Peter Mike Wappler: Von Einsicht keine Spur

„Ich hab niemals arme Leute betrogen, ich habe den reichen Betrügern das Geld weggenommen, die keine Steuern bezahlt haben", sagt er 2021 zu RTL. „Der Staat hätte sie sowieso bestraft - so hab ich sie bestraft." Dafür habe er sogar Dankbarkeit verdient. „Normalerweise muss ich das Bundesverdienstkreuz dafür kriegen."
Doch der Staat, dem Wappler angeblich als moderner Robin Hood zur Hilfe eilt, sieht die Sache anders. Wegen schweren Betrugs wandert Wappler 2021 erneut in den Knast.
„Milliarden-Mike" will sich um seine Enkel kümmern – aber nicht nur

Als er vor einer Woche entlassen wird, legt „Milliarden-Mike" gleich wieder einen Protzauftritt hin, düst mit Luxusuhr am Arm im neuen Sportwagen davon. „Ich bereue grundsätzlich nie etwas, denn ich bin ein erwachsener Mensch und weiß ganz genau, was ich mache", sagt er.
Doch mit den Straftaten soll im Rentenalter endlich Schluss sein: „Ich hab's nicht nötig, immer kriminell zu sein. Irgendwann muss mal Schluss sein, und jetzt ist Schluss", erklärt er kurz darauf. „Ich kümmere mich lieber um meine Enkelkinder."
Ob er's ernst meint, bleibt abzuwarten. Allerdings will Peter Mike Wappler auch als Boxpromoter in Dubai durchstarten: nicht gerade das ideale Umfeld, um seiner kriminellen Vergangenheit zu entkommen.