„Lassen wir es nicht zu, dass das abscheuliche Verbrechen unsere Gesellschaft weiter spaltet“
Messerattacke in Illerkirchberg: Eces Eltern wollen Frieden, keinen Hass nach Tod der Tochter
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„Der Schmerz über den Verlust unseres Kindes ist unbeschreiblich und die Wunde, die das Verbrechen hinterlassen hat, wird niemals verheilen“ - nach der tödlichen Messerattacke auf die 14 Jahre alte Ece in Illerkirchberg hat sich die Familie des Mädchens erstmals geäußert. Die Eltern der getöteten Schülerin veröffentlichten ein schriftliches Statement, in dem sie über den Schock und die Trauer nach der Tat sprechen.
Trauernde Familie will nicht, dass der Mord an Ece Hass und Hetze auslöst
Ece aus Illerkirchberg wurde am Morgen des 5. Dezember auf dem Weg zum Schulbus von einem Mann mit einem Messer angegriffen. Der 27-jährige Tatverdächtige aus Eritrea verletzte die Jugendliche dabei so schwer, dass sie starb. Eces Freundin überlebte die Messerattacke schwer verletzt. „Diese unbegreifliche Tat verurteilen wir auf das Allerschärfste und können unsere Trauer nicht in Worte fassen“, teilten Eces Eltern mit.
Sie riefen aber gleichzeitig zur Besonnenheit auf und baten darum, die Tat nicht politisch zu instrumentalisieren. „Lassen wir es nicht zu, dass das abscheuliche Verbrechen unsere Gesellschaft weiter spaltet“, so die trauernde Familie: „Geben wir Hass, Hetze und Rassismus keinen Raum, ansonsten stirbt auch unser gemeinsames Miteinander.“ Stattdessen riefen sie zu Frieden und Zusammenhalt auf. Es spiele keine Rolle, woher ein Mensch komme. „Vielfalt ist Reichtum, wenn alle zusammenstehen.“
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Bluttat in Illerkirchberg: Eces Eltern können Schmerz über den Verlust kaum in Worte fassen
Eces Eltern bedankten sich bei allen, die sie in ihren schwersten Stunden unterstützt haben und baten darum, in Ruhe um ihre Tochter trauern zu können. „Der Schmerz über den Verlust unseres Kindes ist unbeschreiblich und die Wunde, die das Verbrechen hinterlassen hat, wird niemals verheilen“, hieß es in dem Statement. „Seither ist alles anders in unserem Leben.“
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Illerkirchberg: Tatverdächtiger ist Asylbewerber aus Eritrea
Der tatverdächtige 27-Jährige flüchtete nach der Tat in eine Flüchtlingsunterkunft und wurde kurze Zeit später verletzt festgenommen. Er schweigt zu den Vorwürfen gegen ihn. Laut der Polizei befand sich der Tatverdächtige seit 2016 in Deutschland und verfügte über eine Aufenthaltserlaubnis. Diese sei noch bis September 2023 gültig gewesen.
Er sei bislang nie durch Gewaltdelikte aufgefallen, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann sei lediglich einmal als Schwarzfahrer erwischt worden. Ansonsten sei er nicht polizeibekannt gewesen. (jgr)