Mann griff Mädchen auf dem Weg zur Schule an

Attacke in Illerkirchberg: Mädchen (14) nach Angriff gestorben

Ort unter Schock nach Mord an Schülerin Trauer und Entsetzen in Illerkirchberg
02:40 min
Trauer und Entsetzen in Illerkirchberg
Ort unter Schock nach Mord an Schülerin

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Nach dem brutalen Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg bei Ulm steht der Ort unter Schock. Ein 13-jähriges Mädchen ist nach einer Operation in stabilem Zustand, ihre 14 Jahre alte Schulkameradin hat den Mordanschlag nicht überlebt. Der mutmaßliche Täter stammt aus einem Flüchtlingsheim nahe des Tatorts. Die Polizei nahm drei Männer fest.

Flüchtlingsheim steht unter Polizeischutz

Am Abend versammelten sich viele Menschen am Tatort, um zu trauern und ihrer Betroffenheit Ausdruck zu verleihen. Hunderte Kerzen wurden aufgestellt. Dass die Verhafteten in dem Heim wohnten, ziehe auch Anhänger der Rechten- oder Querdenker-Szene an, berichtet RTL-Reporterin Michaela Johannsen. Vereinzelt wurden Parolen gerufen.

Bürgermeister Markus Häußler sagt: "Bei mir ist es so, dass die Trauer überwiegt. Wir sind in Gedanken seitens des Gemeinderats bei der Familie der Opfer." Das Flüchtlingsheim steht derzeit unter Polizeischutz, so RTL-Reporter Andreas Merkel.

Illerkirchberg: 14-Jährige tot, 13-Jährige verletzt Mädchen auf Schulweg angegriffen
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Mädchen auf Schulweg angegriffen
Illerkirchberg: 14-Jährige tot, 13-Jährige verletzt

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Polizei nimmt nach Angriff in Illerkirchberg mutmaßlichen Täter fest

Die beiden Mädchen waren am Montagmorgen gegen 7.30 Uhr auf dem Weg zu ihrer Schule von einem Mann attackiert worden. Dieser flüchtete laut der Polizei im Anschluss in eine benachbarte Asylbewerberunterkunft.

Die Polizei teilte mit, dass sie in der Unterkunft auf drei Asylbewerber aus Eritrea stieß. Einer der drei sei verletzt gewesen. Die Polizei verdächtigt den 27-Jährigen, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm wurde auch ein Messer gefunden. Der Verdächtige wurde festgenommen. Auch die anderen beiden Männer wurden laut Polizei mit auf die Wache genommen.

Auf RTL-Anfrage erklärte die Polizei, dass der mutmaßliche Täter sich seine Verletzungen wahrscheinlich selbst zugefügt habe. Ein Zeuge sagte zum „SWR“, dass beide Mädchen schwere Stichverletzungen erlitten hätten. Informationen zu einem möglichen Motiv waren zunächst nicht bekannt. “Es gab entgegen von Gerüchten keinen Amokalarm in einer Schule“, erklärte ein Polizeisprecher.

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Illerkirchberg: Mann attackierte zwei Mädchen

In Illerkirchberg waren zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort.
In Illerkirchberg waren zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort.
miu tba, dpa, Ralf Zwiebler

Die 14-Jährige musste noch am Tatort wiederbelebt werden. Anschließend wurden beide Mädchen ins Krankenhaus gebracht, dort erlag die Ältere ihren Verletzungen. Die Jüngere wurde schwer verletzt, so die Polizei.

Die Verstorbene sei ein fröhliches Mädchen und sehr beliebt gewesen, sagte ein Bekannter von ihr RTL. An dem Tatort legten Menschen Blumen nieder und stellten Kerzen auf.

Polizei warnt vor Generalverdacht

Die Mädchen wurden in Illerkirchberg angegriffen.
Die Mädchen wurden in Illerkirchberg angegriffen.
RTL

Staatsanwaltschaft und Polizei sollen nun die genauen Hintergründe des Angriffs ermitteln. Ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten sei Teil der Ermittlungen, so die Polizei. Wie „Focus berichtet soll der Mann seit 2016 in Deutschland gewesen sein und bisher nicht durch Gewaltdelikte aufgefallen sein. Er habe eine Aufenthaltserlaubnis bis 2023, so der Bericht.

„Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren“, erklärten die Beamten in einer Mitteilung. „Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.“ (jda)