14-jährige Ece S. nach Gewalttat in Illerkirchberg gestorben

Schwer verletztes Mädchen (13) sagt nach Angriff aus: Erst schlug er zu, dann zog er sein Messer

In Illerkirchen wurden Kerzen und Blumen am Tatort niedergelegt.
In Illerkirchen wurden Kerzen und Blumen am Tatort niedergelegt.
bwe htf, dpa, Bernd Weißbrod

Eine Gemeinde steht unter Schock: Am Montagmorgen greift ein Mann in Illerkirchberg zwei Mädchen (13 und 14) auf dem Weg zur Schule an, die 14-jährige Ece S. wird so schwer verletzt, dass sie wenig später an ihren Verletzungen stirbt. Während der Tatverdächtige noch keine Aussage gemacht hat, kann das 13-jährige Opfer am Dienstag Details zum Tathergang schildern.

Die 14-jährige Ece S. kam bei dem Angriff ums Leben.
Die 14-jährige Ece S. kam bei dem Angriff ums Leben.
privat

Illerkirchberg: Täter soll auf Mädchen eingeschlagen und mit Messer attackiert haben

Das Mädchen wurde unmittelbar nach der Tat in ein örtliches Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr besteht bei ihr keine. „Es geht ihr zumindest körperlich wieder ganz gut“, sagt RTL-Reporterin Michaela Johannsen. „Sie war sogar so stark, dass sie es geschafft hat, der Polizei schon zu erzählen, was ihr da passiert ist.“

Demnach soll der Täter zunächst auf die beiden Mädchen eingeschlagen haben. Dann attackierte er die Teenager offenbar mit einem Messer und fügte beiden schwere Schnittverletzungen zu.

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Michaela Johannsen berichtet für RTL aus Illerkirchberg.
Michaela Johannsen berichtet für RTL aus Illerkirchberg.
RTL

Polizei: Tatverdächtiger befindet seit 2016 in Deutschland

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 27-jährigen Asylbewerber aus Eritrea. Der Mann konnte bislang nicht vernommen werden. Er musste am Montag stundenlang operiert werden. Laut der Polizei hatte er sich womöglich selbst schwere Verletzungen zugefügt. Am Dienstag wurde Haftbefehl wegen Mordes gegen ihn erlassen, der Tatverdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft.

Der mutmaßliche Täter sei bislang nie durch Gewaltdelikte aufgefallen, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann sei lediglich einmal als Schwarzfahrer erwischt worden. Ansonsten sei er nicht polizeibekannt gewesen.

Laut der Polizei befand sich der Tatverdächtige seit 2016 in Deutschland und verfügte über eine Aufenthaltserlaubnis. Diese sei noch bis September 2023 gültig gewesen.

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Menschen in Illerkirchberg trauern: "Mein Herz blutet so sehr"

In Illerkirchberg legten sowohl am Montag als auch am Dienstag zahlreiche Menschen Blumen und Briefe am Tatort nieder, es wurden Kerzen angezündet und abgestellt. Der Innenminister von Baden-Württemberg Thomas Strobl sowie der türkische Botschafter Ahmet Basar Sen trafen zu einer Schweigeminute ein. In Ulm fand zudem eine Trauerfeier für Ece S. statt.

„Sie war sehr fröhlich und noch ganz jung. 14 Jahre, nicht mal 18 ist sie geworden“, trauert Mehtap Dursun, eine Bekannte der Toten, im Gespräch mit RTL. „Ich kann kaum reden, mein Herz blutet so sehr. Das ist so schlimm.“

Die Menschen in Illerkirchberg gehen davon aus, dass sich der mutmaßliche Täter und die Opfer eher nicht kannten. Das Motiv für die Gewalttat bleibt somit weiter völlig unklar. Die Polizei hofft, durch Zeugenaussagen möglichst schnell weitere Informationen zum genauen Tathergang erhalten zu können. (jda)