„Was Mut wirklich bedeutet“Marina Ovsyannikova wird für Protest in Putins Staats-TV gefeiert: Anwälte können sie nicht finden
Die TV-Mitarbeiterin, die am Montag mit einem Protest gegen Putins Krieg in Ukraine die Hauptnachrichtensendung des russischen Staatsfernsehens unterbrach, hat weltweit eine Welle der Anerkennung ausgelöst. Marina Ovsyannikova selbst scheint einen hohen Preis zu zahlen. Anwälte haben bisher offenbar vergeblich versucht, sie zu finden. Ihr drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.
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Anti-Kriegs-Protest im russischen Staatsfernsehen: „Was Mut wirklich bedeutet“
Der Mitschnitt der Szene, in der Marina Ovsyannikova mit einem handgeschriebenen Plakat hinter der Nachrichtensprecherin auftaucht, wurde am Dienstag vielfach unter anderem bei Twitter geteilt. „Was Mut wirklich bedeutet“, schrieb etwa Pianist Igor Levit dazu. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei ihr.
Am Sonntag gegen 17 Uhr hat Ovsyannikova ihr Profilbild bei Facebook geändert. Darauf trägt sie ein Halsband in den Farben Russlands und Ukraine, eine Friedenstaube ziert das Foto. In der Kommentarspalte darunter gehen im Minutentakt Danksagungen ein. Menschen aus aller Welt, die die Courage der Frau loben und feiern.
Anwälte können Marina Ovsyannikova "nicht finden"
Zugleich hätten Anwälte der Bürgerrechtsorganisation IWD-Info die Frau auch mehr als zehn Stunden nach der Protestaktion nicht kontaktieren können, schrieb der Ex-Chefredakteur des dichtgemachten Radiosenders „Echo Moskwy“, Alexej Wenediktow, bei Twitter. „Die Anwälte von IAB-info können Marina Ovsyannikova nicht finden, die von der Polizei festgenommen wurde, nachdem sie während der Sendung ein Antikriegsplakat gezeigt hatte.“
Ihm zufolge habe ein Untersuchungsausschuss „eine Untersuchung des Falles von Marina Ovsyannikova eingeleitet. Sie suchen wahrscheinlich nach Gründen für ein Strafverfahren“.
Marina Ovsyannikova ist Mitarbeiterin des Staatssenders
Die Frau sprang am Montagabend während der Live-Übertragung hinter der Nachrichtensprecherin ins Bild und hielt ein Schild mit den Worten „Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen“. Dazu rief sie mehrmals laut: „Nein zum Krieg!“ Der Sender würgte den Protest ab und schaltete nach wenigen Sekunden zu einem Videobeitrag.
Laut russischen Medienberichten und Journalisten heißt die Frau Marina Ovsyannikova und ist eine Mitarbeiterin des Staatssenders. Im Netz verbreitete sich ein zuvor aufgenommenes Video, in dem sie sagt, sie schäme sich dafür, jahrelang Kreml-Propaganda verbreitet zu haben. „Was in der Ukraine geschieht, ist ein Verbrechen.“ Verantwortlich für die Aggression sei nur Russlands Präsident Wladimir Putin. Sie rief ihre Landsleute dazu auf, gegen den Krieg zu protestieren. „Es liegt nur an uns, diesen ganzen Wahnsinn zu beenden.“ Die Behörden könnten nicht alle einsperren.
Marina Ovsyannikova: „Was in Ukraine geschieht, ist ein Verbrechen"
Das Lager des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny will die Frau unterstützen. Man wolle die Strafen übernehmen, die gegen sie verhängt werden könnten, schrieb Maria Pewtschich von Nawalnys Organisation FBK am Dienstag bei Twitter. „Wir sind bereit, die Geldstrafe zu zahlen, die gegen eine Mitarbeiterin von Channel One verhängt wurde, die mit einem Antikriegsplakat auf Sendung ging. Und für jeden anderen Mitarbeiter des Senders, der dasselbe tut.“
Nawalny-Lager unterstützt Marina Ovsyannikova
Lyubov Sobol, eine Mitarbeiterin von Nawalny schrieb bei Twitter, dass dies „das morgige Cover von The Guardian mit Marina Ovsyannikova“ sei.
Der österreichische Grünen-Politiker Michel Reimon twitterte, Marina Ovsyannikovas „Eltern sind Russin und Ukrainer. (...) Wir sollten sie nicht vergessen.“
Marina Ovsyannikova drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis
Der demokratische US-Senator Bernie Sanders twitterte, ihr Protest sei ein „Akt unfassbaren Mutes“.
Russische Medien berichten mit zensiertem Plakat
In Russland drohen hohe Strafen für angebliche Falschinformationen über die russischen Streitkräfte bis hin zu 15 Jahren Gefängnis. Der Krieg gegen Ukraine wird in den Staatsmedien als „militärische Spezialoperation“ bezeichnen.
Für die wenigen unabhängigen Medien des Landes ist es wegen der scharfen Restriktionen heikel, über den Vorfall zu berichten. Ein Tweet der „Nowaja Gaseta“ mit Sitz in Moskau zeigt dies sehr eindringlich. Die Zeitung gilt als eines der wenigen verbliebenen unabhängigen Medien Russlands. im Tweet heißt es:
„In der Sendung Wremja erschien eine Frau hinter der Moderatorin Jekaterina Andrejewa mit einem Plakat, dessen Inhalt wir laut Roskomnadsor* und Strafgesetzbuch nicht weitergeben dürfen. Nach unbestätigten Informationen handelt es sich um die Redakteurin Marina Ovsyannikova. Sie befindet sich derzeit in Haft.“
*Roskomnadsor = Russische Medienaufsichtsbehörde, die laut „Reporter ohne Grenzen“ eine schwarze Liste verbotener Webseiten führt und seit 2012 Hunderttausende Webseiten blockiert hat – das gilt auch für ausländische Online-Plattformen und internetbasierte Dienste. (dpa/cwa)
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