Spuren ausgewertet: Tatwaffe identifiziert und eindeutig zugeordnet!
Mädchen (5) in Berlin erstochen – Rätsel um Motiv: Was trieb den Babysitter zu der grausamen Tat?
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Grablichter, ein paar Stofftiere und Blumen sind zum Gedenken an die kleine Anissa (5) aufgestellt worden. Ihr gewaltsamer Tod hat Trauer und Entsetzen ausgelöst. Die Polizei ermittelt auch zwei Tage nach der schrecklichen Tat zu möglichen Motiven und dem genauen Tathergang. Dafür sollen am Donnerstag (23. Februar) weitere Spuren ausgewertet und Zeugen befragt werden, heißt es von der zuständigen Staatsanwaltschaft. Ein 19 Jahre alter Verdächtiger befindet sich in Untersuchungshaft. Er war ein Freund der Familie des Mädchens – und Babysitter der vier Kinder. Gegen den jungen Mann wurde am späten Mittwochnachmittag Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags erlassen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte.
Mittlerweile wurden die Spuren ausgewertet: Es handelt sich beim gefundenen Messer eindeutig um das Tatmesser.
Fünfjährige getötet: Offenbar kein sexuelles Motiv
Bisher habe er nichts zu den Beschuldigungen gesagt, so der Sprecher. Da die Motivlage noch unklar sei, laute der Vorwurf zunächst Totschlag. "Er ist festgenommen worden, weil er derjenige war, der mit dem Mädchen losgegangen und ohne es zurückgekommen ist." Ein sexuelles Motiv spiele nach derzeitiger Sachlage keine Rolle, hieß es von der Behörde. Das habe auch die Obduktion der Leiche bestätigt. Eine Mordkommission versucht nun die Hintergründe und das Tatgeschehen aufzuklären.
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Das verschwundene Mädchen war Dienstagnachmittag im Bürgerpark im Berliner Stadtteil Pankow gefunden worden – mit mindestens einem Messerstich im Körper und leblos. Helfer versuchten noch, Anissa wiederzubeleben. Sie wurde dann mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Dort starb sie.
Berlin: 19-Jähriger kehrte ohne Mädchen zum Spielplatz zurück
Unterdessen nahm die Polizei am Rande des Parks den 19-Jährigen als Verdächtigen fest. Nach ersten Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft, die auf Aussagen der Familie und von Zeugen beruhen, passte der junge Mann am Dienstagnachmittag auf das später getötete Mädchen und seine drei jüngeren Geschwister auf dem Spielplatz Paule-Park in einer Grünanlage im bürgerlichen Pankow auf.
Gegen 14:30 Uhr sei der 19-Jährige mit der Fünfjährigen von dort weggegangen. Zur Begründung habe er gesagt, das Kind müsse zur Toilette. Er habe andere Menschen gebeten, auf die drei weiteren Kinder aufzupassen. Etwas später sei der Mann ohne das Mädchen zurückgekommen und habe gesagt, er habe es verloren.
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Polizei findet Tatwaffe
Andere Menschen vom Spielplatz alarmierten gegen 15 Uhr die Polizei und meldeten das Mädchen als vermisst. Die Polizei startete eine große Suchaktion mit mehr als 100 Beamten und einem Hubschrauber. Die Umgebung wurde durchkämmt, bis schließlich Passanten gegen 17:40 Uhr das Mädchen etwa 700 Meter entfernt im nahe gelegenen Bürgerpark fanden. Kurz darauf wurde der Babysitter festgenommen.
Noch am Dienstagabend begannen Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes mit der Spurensuche im extra ausgeleuchteten Park. Diese wurde am Mittwoch fortgesetzt, dutzende Polizisten durchforsteten den Park.
Mittlerweile wurden die Spuren ausgewertet: Es handelt sich beim gefundenen Messer eindeutig um das Tatmesser – es kann eindeutig dem Täter zugeordnet werden. Das berichtet die Staatsanwaltschaft Berlin am Montag. (dpa/bst)