Kathleen Folbigg saß 20 Jahre unschuldig in HaftTränen der Erleichterung: „Australiens schlimmste Serienmörderin“ ist endgültig frei

14.12.2023, Australien, Sydney: Kathleen Folbigg spricht nach ihrem Freispruch vor dem Berufungsgericht von New South Wales in Sydney zu Medienvertretern. 20 Jahre saß sie wegen des Todes ihrer vier kleinen Kinder im Gefängnis - nun hat ein Gericht ihre Verurteilung aufgehoben. Die Beweise aus dem ursprünglichen Prozess gegen die Frau seien nicht zuverlässig, entschied A.Bell, Oberster Richter am Berufungsgericht für Strafsachen des Bundesstaates New South Wales. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Kathleen Folbigg wurde beschuldigt, ihre eigenen Kinder ermordet zu haben
bsc, dpa, Dean Lewins

Sie wurde als Australiens schlimmste Serienmörderin bezeichnet, dabei hat sie ihre vier Kinder gar nicht umgebracht.
Jetzt ist Kathleen Folbigg auch offiziell wieder eine freie Frau. Sie saß 20 Jahre lang wegen des Todes ihrer kleinen Kinder im Gefängnis, nun wurde ihre Verurteilung aufgehoben. Die Beweise aus dem ursprünglichen Prozess gegen die Frau sind nicht zuverlässig. Das entschied das Berufungsgericht für Strafsachen des Bundesstaates New South Wales.
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20 Jahre Gefängnis - obwohl ihre Kinder eines natürlichen Todes starben

14.12.2023, Australien, Sydney: Kathleen Folbigg (M) kommt am Berufungsgericht von New South Wales in Sydney an. 20 Jahre saß sie wegen des Todes ihrer vier kleinen Kinder im Gefängnis - nun hat ein Gericht ihre Verurteilung aufgehoben. Die Beweise aus dem ursprünglichen Prozess gegen die Frau seien nicht zuverlässig, entschied A.Bell, Oberster Richter am Berufungsgericht für Strafsachen des Bundesstaates New South Wales. Foto: Dan Himbrechts/AAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Kathleen Folbigg (M) am Berufungsgericht von New South Wales in Sydney
bsc, dpa, Dan Himbrechts

Nach der Verhandlung erklärte Folbigg, sie sei „dankbar für die moderne Wissenschaft und Genetik“, die nun Antworten auf die Frage gegeben hätten, wie ihre Kinder gestorben seien. „Allerdings hatten wir selbst 1999 juristische Antworten, um meine Unschuld zu beweisen. Aber sie wurden ignoriert und abgetan.“

Lese-Tipp: Mit Likör und Pizza feiert Kathleen Folbigg ihre Freiheit

Die heute 56-Jährige war 2003 für schuldig befunden worden, ihre vier Kinder getötet zu haben. Sie wurde zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt, das Strafmaß wurde später verkürzt. Folbigg beteuerte stets ihre Unschuld.

Video: Kathleen Folbigg feiert ihre Freiheit mit Pizza

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Kathleen Folbigg vererbte ihren Kindern eine seltene genetische Mutation

Die Kinder waren über einen Zeitraum von zehn Jahren (1989-1999) im Alter zwischen 19 Tagen und eineinhalb Jahren plötzlich gestorben. Der Fall hatte weltweit großes Aufsehen hervorgerufen. Die Mutter wurde als „schlimmste Serienmörderin Australiens“ betitelt.

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Im Juni dieses Jahres wurde sie begnadigt und aus der Haft entlassen. Wissenschaftliche Erkenntnisse hätten ergeben, dass die zwei Jungen und zwei Mädchen möglicherweise eines natürlichen Todes gestorben seien, hieß es.

Video: Kathleen Folbigg nach 20 Jahren Knast begnadigt

Eine neue Untersuchung war eingeleitet worden, nachdem festgestellt wurde, dass die Frau ihren beiden Töchtern eine seltene genetische Mutation vererbt hatte. Diese kann zu Herzrhythmusstörungen und zum plötzlichen Tod führen.

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Daraufhin war der Fall neu aufgerollt und die Frau aus dem Gefängnis entlassen worden. (dpa; uvo)