Angehörige deutscher Geiseln sprechen über ihr Leid
„Meine gesamte Welt wurde mir genommen“
Rettet unsere Kinder!
Deutsche Familien bangen um ihre Lieben, ohne zu wissen, ob sie noch leben. Daher fordern die Angehörigen der Hamas-Geiseln Bundeskanzler Olaf Scholz auf, sich für die Befreiung einzusetzen. Dafür sind sie heute (17. Oktober) in Tel Aviv zusammengekommen. Bei einer Pressekonferenz haben Angehörige von zwölf deutschen Vermissten ergreifende Worte gefunden. Auszüge daraus sehen Sie oben im Video.
Vater von Vermissten: „Ich werde nicht aufgeben“
Die Angehörigen kämpfen mit den Tränen, während sie versuchen Worte zu finden, für das was sie gerade durchleben.
Yoni Asher vermisst seine Frau uns seine beiden Töchter, drei und vier Jahre alt. Er hat eine Micky-Maus-Puppe mitgebracht, um sie Olaf Scholz zu zeigen und erklärt: „Das ist die Lieblingspuppe meiner kleinsten Tochter. Meine Hoffnung ist, den Bundeskanzler in Berlin mit meinen beiden kleinen Töchtern zu besuchen, um ihn die Puppe zu überreichen. Ich werde nicht aufgeben.“ In einem Video der Hamas hat der Vater gesehen, wie seine Frau und seine Kinder verschleppt wurden. „Meine gesamte Welt wurde mir genommen“, sagt der Vater.
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Mutter von Shani Louk: „Warum benehmen sich Menschen wie Tiere?“
Auch Ricarda Louk, die Mutter der vermissten Shani Louk, ringt während der Konferenz mit den Worten. Sie erzählt, wie sie ihre Tochter in Videos der Hamas gesehen hat: „Wenn man so etwas sieht, bricht die ganze Welt über einen zusammen.“ Verzweifelt fragt die Frau: „Warum benehmen sich Menschen wie Tiere?“ Seit einer Woche hat Ricarda nichts mehr von Shani Louk gehört. Sie weiß nicht, ob ihre Tochter noch lebt. „Wir müssen wissen, in welcher Lage sie sind“, fordert die Frau und kämpft mit den Tränen.
Angehörige haben „höchste Erwartungen“ an Olaf Scholz
Knapp 40 Minuten konnten die Angehörigen mit Olaf Scholz sprechen. Er habe geduldig zugehört, erklärt ein Angehöriger und sagt: „Wir alle konnten spüren, dass er mit uns verbunden ist. Wir konnten seine Empathie spüren, auch sein Engagement und die Entschlossenheit.“ Die Familien sagen, dass sie „höchste Erwartungen“ an den Kanzler haben und erwarten, dass er alles dafür tun wird, um die deutschen Geiseln zu befreien.
Außerdem kündigen einige Angehörige an, am Sonntag an einer Demonstration in Berlin teilzunehmen. Die Familien geben die Hoffnung nicht auf. (jsi)
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