Nach veröffentlichtem Propaganda-Video

Mutter von Hamas-Geisel: „Sie sieht verängstigt aus, aber sie lebt“

Es ist ein Lebenszeichen, das ihrer Familie Hoffnung macht!
Verletzt und mit einem verbundenen Arm liegt eine junge Frau auf einer grünen Matratze, spricht verängstigt in eine Kamera. Sie soll Geisel der Hamas-Terroristen in Gaza sein. Die Familie der Frau kann nun ein wenig aufatmen, erzählt ihre Mutter im Video.

Hamas-Geisel in Propaganda-Video: Familie atmet auf

Wo, wann und unter welchen Umständen der Clip entsteht, ist unklar. Doch er wird über Propaganda-Kanäle der Hamas im Netz verbreitet. „Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Schoham“, sagt die Frau in dem rund einminütigen Video. Sie sei aktuell in Gaza und dort in einem Krankenhaus behandelt worden. Dort sei sie operiert worden, bekomme Medikamente und alles sei in Ordung, doch sie bittet eindringlich um Hilfe: „Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus!“

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Bei der mutmaßlichen Hamas-Geisel soll es sich um eine Israelin handeln, die auch den französischen Pass besitzt. Beim US-Sender CNN äußert sich die Mutter der Frau aus dem Video ausführlich zu Wort – und atmet auf. „Sie ist verletzt, sie sieht verängstigt aus, aber sie lebt und ist stabil“, sagt Keren Scharf Schem. Bis zu dem veröffentlichten Video weiß sie nicht, dass ihre Tochter noch lebt. Über eine Woche erhält sie kein Lebenszeichen, nachdem die Hamas die 21-Jährige nach Gaza verschleppen.

Israelisches Militär: Propaganda nicht vertrauenswürdig

Zwar kann das Video Keren Scharf Schem und ihrer Familie Anlass zur Hoffnung geben, doch: „In dem Video versucht sich die Hamas als humane Organisation darzustellen. Dabei ist sie eine mörderische Terrororganisation, die für den Mord und die Entführung von Babys, Frauen, Kindern und Senioren verantwortlich ist“, teilt die israelische Armee als Reaktion auf den Clip mit.

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Rund 200 Geiseln soll die radikalislamische Hamas noch immer in ihrer Gewalt haben, darunter auch acht deutsche Staatsbürger. Direkten Kontakt habe die Bundesregierung laut Außenministerin Annalena Baerbock am Sonntagabend nicht zu ihnen. Doch mit Hilfe von Vermittlerstaaten wie Ägypten und Katar sollen sie bald frei kommen, so die Hoffnung. (jak mit dpa)