Leiche jahrelang im Schuppen versteckt

Prozess gegen Ehemann beginnt: Gibt es endlich Gerechtigkeit für Dorota G.?

von Sascha Preuß, Jan Heikrodt, Caroline Haunstein und Sandra Blösch

„Er ist mit der Leiche in das neue Haus gezogen!“
Sieben Jahre lang ist die junge Mutter Dorota G. aus dem Kreis Heinsberg verschwunden. Ihr Ehemann meldet sie damals selbst als vermisst. Dabei soll er es gewesen sein, der sie nach einem Streit umbringt und ihre Leiche in einem Schuppen hinter dem Haus versteckt. Jetzt steht Manfred G. wegen Mordes vor Gericht.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!

Vermisste Dorota G.: Ehemann unter Mordverdacht

In einem großen Sack in diesem Schuppen finden Ermittler die Leiche von Dorota G.
In einem großen Sack in diesem Schuppen finden Ermittler die Leiche von Dorota G.
RTL, RTL, RTL

Am Abend des 18. Oktober 2016 verschwand Dorota G. spurlos. Ihr Ehemann meldete sie als vermisst, sagte der Polizei, sie habe das gemeinsame Haus in Süsterseel im Selfkant (Kreis Heinsberg) nach einem Streit verlassen und sei nicht wiedergekommen. Schon damals waren sich die Ermittler sicher, dass Manfred G. etwas damit zu tun hat. „Dass sie in dem Haus zu Tode gekommen war, stand für uns schon damals außer Zweifel“, sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Muckel. Die 29-Jährige hatte ihrem Ehemann kurz zuvor mitgeteilt, dass sie ihn für einen anderen Mann verlassen und mit dem damals siebenjährigen Sohn wegziehen wolle.

Obwohl die Ermittler das Haus akribisch durchsuchten, fanden sie keine Leiche oder andere Spuren, die auf den Tod der Frau hätten hindeuten können. Die Polizei durchkämmte mehrfach angrenzende Wälder und Grundstücke. Taucher suchten einen See ab. All das brachte keinen Erfolg. Manfred G. blieb ein freier Mann – bis es im Jahr 2023 einen neuen Hinweis gab.

Lesetipp: Hellseher sagt: Vermisste Dorota (29) aus Süsterseel ist tot

Mordfall Dorota G.: „Er ist mit der Leiche in das neue Haus gezogen!"

Zu diesem wollten die Ermittler Dorotas Ehemann erneut befragen. Dabei stellten sie fest, dass er umgezogen war. Die Tatsache, dass er trotz massiver finanzieller Probleme ein zweites Haus mietete, machte sie stutzig. Das Alte hatte er behalten und zahlte dafür einen niedrigen fünfstelligen Betrag. Das war Anlass genug, es erneut zu durchsuchen. Und tatsächlich: Auf dem Dachboden schlugen die Leichenspürhunde schließlich an. Doch hier fand die Spurensicherung die Tote nicht.

Dafür aber im neuen Haus, das Manfred G. mit dem Sohn und seiner neuen Lebensgefährtin bewohnte. Als die Ermittler das Grundstück durchkämmten, entdeckten sie in einem Schuppen einen großen Sack. Darin der Leichnam von Dorota G. Ihr Mann ist also mit der Leiche in das neue Haus gezogen!

Lesetipp: Vor 37 Jahren lauerte er ihr auf dem Heimweg auf! Ist der Mörder von Jutta Hoffmann (†15) endlich gefasst?

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Erdrückende Beweislast im Mordfall Dorota G.

Der Angeklagte schwieg bisher zu allen Vorwürfen. Ob er sich im Prozess äußern wird, ist unklar. Für die Verhandlungen sind insgesamt nur dreieinhalb Wochen angesetzt.

Ein Urteil könnte bereits am 15. März fallen. Sollten die Richter Manfred G. des Mordes für schuldig halten, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.

Lesetipp: Caroline beim Joggen überfallen und erwürgt - Killer nach 15 Jahren endlich gefasst?